Der Autozulieferer Schaeffler ist mit seinen Schadenersatzklagen gegen den früheren Chef Jürgen Geißinger sowie sieben weitere Ex-Manager gescheitert. Besser gesagt: Die ganze Angelegenheit, bei der es zeitweise um mehr als 60 Millionen Euro gegangen sein soll, ist gar nicht erst richtig ins Rollen gekommen. Denn der "Showdown" im Landesarbeitsgericht Nürnberg, geplant für den 7. Februar, sei abgesagt, berichtet das "manager magazin".
Geißingers Nachfolger Klaus Rosenfeld und Hauptaktionär Georg Schaeffler hätten kurz vor Weihnachten ihre Berufung gegen die erstinstanzliche Abweisung ihrer Klagen zurückgezogen, heißt es in dem Bericht weiter. Eine Sprecherin des Landesarbeitsgerichts habe das dem Magazin bestätigt; damit sei der Rechtsstreit "erledigt", habe die Sprecherin zudem bekräftigt.
Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen die Ex-Manager wegen des Verdachts der Bestechung, Untreue und Steuerhinterziehung waren schon zuvor eingestellt worden. Sechs der acht Betroffenen hätten dafür nach Angaben der Behörde Geldauflagen zwischen 2500 und 15.000 Euro akzeptiert, geht aus dem Bericht des "manager magazins" außerdem hervor. Das Unternehmen erhielt dagegen keinen Cent.
Niederlage auf ganzer Linie
Rosenfeld und Schaeffler wollten Geißinger und die Ex-Manager für Korruptionsfälle in der Türkei zwischen 2004 und 2011 zur Verantwortung ziehen. Der Ausgang ist für sie nun eine herbe Niederlage. Wie das "manager magazin" abschließend berichtet, habe vor allem Schaefflers Versicherer Allianz darauf gedrängt, die Berufung zurückzuziehen, um die Kosten nicht ins Unendliche wachsen zu lassen. (mer)
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