Franz-Josef Paefgen ist neuer Aufsichtsratschef von ZF Friedrichshafen. Er löste Giorgio Behr ab, der vorzeitig von seinem Posten zurückgetreten war. Paefgen will nach turbulenten Wochen Ruhe ins Unternehmen bringen. Sein Geschick als Vermittler ist gefragt. Nach einem klärenden Gespräch mit ZF-Chef Stefan Sommer am Donnerstag, 7. Dezember, hat dieser im Richtungsstreit mit Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand die Konsequenzen gezogen, und den Zulieferer verlassen. Die erste reguläre Aufsichtsratssitzung unter der Leitung von Paefgen findet schon am 12. Dezember statt.
Der 71 Jahre alte Paefgen gehört schon seit 2008 dem Gremium an und gilt als ausgewiesener Experte im Automobilbereich. So gehörte er zwischen 1995 und 2002 dem Audi-Vorstand an, seit 1997 als Vorstandsvorsitzender. Ab März 2002 war er verantwortlich für die Marke Bentley und Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG. Zwischen 2003 und 2005 leitete er die Bugatti Engineering GmbH. Zuletzt war er von 2007 bis zu seinem Ruhestand 2011 Präsident des Autoherstellers Bugatti.
Gemeinsames Statement
„Die Gesellschafter begrüßen die Berufung von Dr. Paefgen mit seiner ausgewiesenen Expertise an die Spitze des Kontrollgremiums“, teilten der Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen, Andreas Brand, als Vertreter der Zeppelin-Stiftung und Joachim Meinecke als Vertreter der Ulderup-Stiftung in einem gemeinsamen Statement mit.
Lesen Sie auch:
Kurzporträt Stefan Sommer: Zukunftssicherung per Expansion
Kommentar - Sommers Abgang bei ZF: Sturheit mit Folgen
Friedrichshafener OB Brand:ZF muss sich jetzt wieder aufs Geschäft konzentrieren