Für Valeo-Chef Jacques Aschenbroich könnte es gerade kaum besser laufen. Umsatzzuwachs und Gewinn liegen weit über dem Branchendurchschnitt, das Joint Venture Valeo Siemens eAutomotive entwickelt sich prächtig und die Europäische Kommission hat der Übernahme von FTE Automotive zugestimmt – wenn auch erst im zweiten Anlauf.
Der 63-Jährige, verheiratet und Vater von drei Kindern, leitet seit März 2009 den zweitgrößten französischen Zulieferer als Vorstandschef. Aschenbroich hat das Unternehmen zum Weltmarktführer für Fahrerassistenz gemacht. Schon unmittelbar nach der Wirtschaftskrise 2008/ 2009 hat der Ingenieur die Initiative ergriffen und den Fokus auf Zukunftstechnologien wie autonomes Fahren und Produkte zur Reduktion des CO2-Ausstoßes gelegt. Dafür hat er die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöht und sich einen Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb verschafft.
Langfristige Strategie
Aschenbroichs Arbeit wird geschätzt, weshalb man ihn Anfang 2016 zusätzlich zum Aufsichtsratschef von Valeo ernannt hat. Im gleichen Jahr kürte das Wirtschaftsmagazin „Harvard Business Manager“ den in Lyon geborenen Aschenbroich zu einem der weltweit 100 besten Unternehmenslenker.
Aschenbroich, der neben Französisch auch Englisch, Deutsch und Portugiesisch spricht, ist vor allem an einer langfristigen Strategie interessiert. „Ich bin kein Söldner, der nur zwei oder drei Jahre bleibt“, sagt der Manager.
Erfahrung aus der Politik
Vor seinem Engagement bei Valeo arbeitete er rund 20 Jahre für den französischen Industriekonzern Saint-Gobain. Erfahrungen in der Politik hat er in den Jahren 1987 und 1988 bei der französischen Regierung gesammelt, wo er im Büro des Premierministers tätig war.
Bei seinem Führungsstil legt der Weinliebhaber Wert darauf, seinen Managern Freiräume zu schaffen, um unternehmerisches Denken zu fördern.
Auch wenn Akquisitionen und Kooperationen für ihn zum Geschäft gehören, hält er organisches Wachstum für enorm wichtig. „Ein Unternehmen, das nicht aus sich selbst heraus wächst, zerstört sich selbst“, ist Aschenbroich überzeugt.
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