Die Dauerkritik des US-Präsidenten Donald Trump am nordamerikanischen Freihandelspakt Nafta sorgt für Gegenwind aus der Autoindustrie. Ein Lobby-Bündnis aus Branchenverbänden startete am Dienstag die Kampagne "Driving American Jobs" - sie ist ein klares Bekenntnis zum Handelsabkommen der USA mit den Nachbarländern Kanada im Norden und Mexiko im Süden. Alle großen US-Hersteller sowie etliche internationale Autobauer und Zulieferer tragen die Initiative.
Auf der Internetseite der Allianz ist zu lesen: "Amerikas Autoindustrie schließt sich zusammen, um Nafta zu verteidigen und amerikanische Jobs zu bewahren." US-Präsident Trump bezeichnet Nafta als "schlechtesten Handels-Deal, der je gemacht wurde". Er hält das Abkommen für ungerecht und macht es für den Verlust zahlreicher US-Jobs insbesondere in der Industrie verantwortlich.
"Macht keinen Fehler"
Die Autoindustrie hingegen sagt nun: "Macht keinen Fehler - die USA haben von Nafta profitiert." Das Abkommen habe eine Schlüsselrolle beim Comeback der US-Wirtschaft und der Autoindustrie gespielt. "Wir gewinnen mit Nafta", versichern die Branchenverbände. Sie rufen die US-Bürger auf, aktiv zu werden und sich an einer Unterschriftenaktion für den Erhalt des Handelspakts zu beteiligen.
Schwierige Verhandlungen
Derzeit verhandelt die US-Regierung mit Kanada und Mexiko über Veränderungen am Nafta-Abkommen. Die Gespräche, die mittlerweile über vier Verhandlungsrunden gingen, verlaufen jedoch schleppend und gestalten sich schwierig. Mit einer Einigung in diesem Jahr ist nicht zu rechnen. Zuletzt hatte Trump abermals damit gedroht, das Freihandelsabkommen aufzukündigen. (dpa/gem)
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Produktion der deutschen Automobilhersteller im NAFTA-Raum 2000–2013