Der italienische Sportwagenhersteller Automobili Lamborghini treibt die Werkserweiterung und Modernisierung des Maschinenparks am Stammsitz Sant'Agata Bolognese voran. Hintergrund ist die für Mitte 2018 geplante Einführung der neuen Baureihe Urus. Das S-SUV (Super-Sports Utility Vehicle) genannte Geländemobil will Lamborghini-Chef Stefano Domenicali am 4. Dezember des laufenden Jahres offiziell vorstellen.
Im Rahmen der jüngsten Investitionsoffensive hat das Autolabel mit dem streitlustigen Stier im Logo seine Fabrikfläche von 80.000 auf 160.000 Quadratmeter verdoppelt. Mit dem Urus soll auch die Gesamtfertigung des Unternehmens um den Faktor zwei zulegen. Als Kernelement der Urus-Montage ist das Programm "Manifattura Lamborghini" auserkoren, dessen Verknüpfung mit dem Produktionskonzept Industrie 4.0 der Chief Manufacturing Officer der VW-Marke, Ranieri Niccoli, bereits 2016 in der Automobilwoche dargelegt hatte.
Dabei ist Handarbeit, wie Niccoli im besagten Interview betonte, von besonderer Bedeutung: "Sie wird durch innovative Technologien ergänzt, die den gewünschten Personalisierungsgrad der Fahrzeuge erhöhen und gleichzeitig höchste Qualitätsstandards garantieren", heißt es dazu jetzt im Unternehmen.
Arbeitskamerad Automat
Als weitere wichtige Aspekte nennen die Italiener "fachliche Kompetenz und Spezialisierung": Im Zuge der Digitalisierung sollen die Mitarbeiter über Touchscreen-Geräte Zugriff auf Produktionsinformationen bekommen, die über miteinander vernetzte Systeme leicht abrufbar sind.
Der dritte Punkt: "Produktionsprozess": Hier werden etwa AGVs (Automatic Guided Vehicle), also von Computern geführte Lastenmobile, als Transportsystem für Fahrzeuge und Materialien dienen. Dieser Ansatz gewährleiste "Flexibilität beim Gebäudelayout".
Schlussendlich setzt Lamborghini auf "Ergonomie und Sicherheit": Beim Urus arbeiten kollaborative Roboter mit den Menschen zusammen, um die Ergonomie bei repetitiven Vorgängen mit hohen Qualitätsanforderungen – Beispiele sind das Verkleben von Fensterscheiben, das Anschrauben des Unterbodens oder die Montage der Räder – zu verbessern.
Das selbstbewusste Fazit von Lamborghinis Produktionschef Niccoli lautet: "Mit unserem dritten Fahrzeugmodell wollen wir die innovativsten Produktionstechnologien einführen, die mit dem Konzept der Smart Factory verbunden sind".
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