Giovanni P. ist nicht zur Verhandlung über seine Kündigungsklage erschienen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Der frühere Audi-Ingenieur hatte seinen Arbeitgeber verklagt, nachdem dieser ihn im Februar 2017 entlassen hatte. P. sitzt aufgrund seiner Verwicklung in den Abgas-Skandal in Untersuchungshaft, die USA haben seine Auslieferung beantragt. In Verhören hat er den Audi-Vorstand schwer belastet.
Die Audi-Anwälte dürfte das Fernbleiben von P. gefreut haben. Sie hatten befürchtet, der Motorenentwickler werde in der öffentliche Verhandlung Details verraten, die anderen vom Abgas-Skandal betroffenen Klägern Munition gegen VW und Audi hätte liefern können. Die Frist für Zivilklagen gegen die Händler der beiden Marken läuft Ende 2017 ab, der nächste Verhandlungstermin wird erst 2018 stattfinden. Um eine Aussage von P. zu verhindern, hatten die Audi-Anwälte diesem sogar eine sogenannte "Ruhensvereinbarung" angeboten – damit sollte er dazu bewogen werden, sein Arbeitsgerichtsverfahren bis Jahresende ruhen zu lassen. Doch P. lehnte ab. Warum er jetzt nicht zu der Verhandlung erschienen ist, ist nicht bekannt.
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