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Sonntag, 17. September 2017, 16.00 Uhr

Zwei Jahre Abgas-Skandal:
Volkswagen im Ausnahmezustand

Diesel-Skandal und kein Ende, drohende Fahrverbote, Kartellverdacht – während VW die Flucht nach vorne antritt, erfasst die Krise eine ganze Branche. Aber es gibt einen Silberstreif am immer noch reichlich düsteren Horizont.

Volkswagen: Zwei Jahre Abgas-Skandal, zwei Jahre Ausnahmezustand. (Foto: Volkswagen)
Volkswagen: Zwei Jahre Abgas-Skandal, zwei Jahre Ausnahmezustand. (Foto: Volkswagen)
 
VW-Konzern: Wen die Behörden...
12. November 2019: Im Fall mutmaßlich überhöhter Bezahlung von Betriebsräten hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig Anklage gegen vier hohe ehemalige und amtierende Manager von Volkswagen erhoben. Zwei früheren Vorstandsmitgliedern sowie einem ehemaligen und einem aktuell leitenden Manager werde Untreue vorgeworfen, teilte die Behörde mit. (Foto: VW)
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Chronologie des Abgas-Skandals bei VW

18. September 2015: Das US-Umweltamt EPA teilt mit, Volkswagen habe eine Software eingesetzt, um Abgaswerte von Dieselautos zu fälschen.

25. September: Der VW-Aufsichtsrat beruft nach dem Rücktritt von Martin Winterkorn Porsche-Chef Matthias Müller zum Konzernchef.

8. Oktober: Razzia bei VW. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig lässt Büros in Wolfsburg und an anderen Orten durchsuchen.

15. Oktober: Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnet einen Pflichtrückruf aller VW-Dieselautos mit Betrugs-Software an. In ganz Europa müssen 8,5 Millionen, in Deutschland 2,5 Millionen Wagen in die Werkstatt.

22. April 2016: Der Abgas-Skandal brockt dem Volkswagen-Konzern für 2015 mit 1,6 Milliarden Euro den größten Verlust aller Zeiten ein.

25. Oktober: US-Rechtsstreit um VW-Dieselwagen mit 2,0-Liter-Motoren: Ein Zivilrichter stimmt einem Kompromiss zu, demzufolge Kunden, Behörden, Händler und US-Bundesstaaten mit insgesamt mehr als 16 Milliarden Dollar entschädigt werden sollen.

8. Dezember: Die EU-Kommission sieht massive Mängel bei der Aufarbeitung des Abgas-Skandals und geht wegen mutmaßlicher Verletzung europäischen Rechts unter anderen gegen Deutschland vor.

11. Januar 2017: VW und das US-Justizministerium verständigen sich in einem Vergleich in strafrechtlichen Fragen auf eine Zahlung von 4,3 Milliarden Dollar.

17. Mai: US-Rechtsstreit um VW-Dieselwagen mit 3,0-Liter-Motoren: Ein Zivilrichter billigt einen Vergleich, nach dem sich VW zur Zahlung von mehr als 1,2 Milliarden Dollar an Kunden verpflichtet. Der Software-Lieferant Bosch soll 327,5 Millionen Dollar zahlen.

31. Mai: Es wird bekannt, dass die VW-Tochter Audi in Deutschland und Europa unzulässige Abgas-Software verwendet hat.

10. Juli: Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft nimmt wegen möglichen Abgasbetrugs auch Mitarbeiter der VW-Tochter Porsche ins Visier.

27. Juli: Wegen illegaler Abgas-Software verhängt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ein Zulassungsverbot für den Porsche-Geländewagen Cayenne mit 3,0-Liter-TDI-Motor.

2. August: Volkswagen kündigt ein Software-Update für rund vier Millionen Dieselautos an - darunter 2,5 Millionen für die bereits Abgas-Nachbesserungen angeordnet wurden. Branchenweit sollen insgesamt 5,3 Millionen Autos nachgerüstet werden. Besitzer älterer Dieselwagen sollen mit Prämien zum Kauf neuer Modelle bewegt werden.

25. August: In den USA wird erstmals ein langjähriger VW-Ingenieur im Zusammenhang mit dem Skandal verurteilt. Er erhält in Detroit eine Gefängnisstrafe von 40 Monaten und eine Geldbuße von 200.000 Dollar. (dpa)

Es war ein bis dahin unvorstellbarer Absturz für Volkswagen - und wie sich später zeigte: für die gesamte erfolgsverwöhnte Autobranche. Mit einem Schlag wurde die vielgerühmte deutsche Ingenieurskunst in Frage gestellt, selbstbewusste Manager wurden entthront, Anwälte und Verbraucherschützer bliesen zum Angriff auf die erschütterte Industrie-Ikone VW, Arbeitsplätze bei VW wurden gestrichen, viele Leiharbeiter mussten gehen.

All das ist "Dieselgate". Und doch ist es nur die halbe Wahrheit. Denn "Dieselgate", die Enthüllung millionenfacher Abgasmanipulation an VW-Dieselmotoren im Herbst 2015, brachte eine Wende, an die bei VW bis dahin so recht vermutlich niemand geglaubt hatte - eine Wende nicht nur in Sachen Unternehmenskultur, sondern vor allem hin zum Elektroauto. Seit "Dieselgate" wird die E-Mobilität akzeptiert und ernst genommen, während die viel beschworene Technik der Zukunft zuvor eher als "Alibi" eingesetzt wurde, wie Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte. Der tiefe Fall änderte also alles für VW - im Nachhinein wird man aber möglicherweise sagen: nicht nur zum Schlechteren.

Was war passiert? Die Umweltbehörden in den USA geben am 18. September 2015 bekannt, dass es bei Abgasmessungen von VW-Modellen nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Zu dem Zeitpunkt scheint VW auf dem Zenit, will größter Autobauer der Welt werden und Toyota ablösen. Am 20. September 2015 endet die Rekordfahrt im größten Crash der Konzerngeschichte. Die bis dahin so selbstbewussten Wolfsburger müssen "Manipulationen" an ihren Dieselmotoren einräumen. Am 23. September fegt der Skandal Vorstandschef Martin Winterkorn aus dem Amt. VW im Ausnahmezustand - und noch immer dauert die Aufarbeitung an, noch immer fährt VW wie die Branche im Modus der "Gefahrenabwehr", wie Experte Stefan Bratzel sagt.


Gratwanderung für VW

Sicher ist: Deutschlands größter Industriekonzern befindet sich weiter auf einer Gratwanderung. VW stellt mit dem 2020 startenden Elektro-Hoffnungsträger ID und seinen Ablegern eine ganz neue Modellfamilie aufs Gleis, hat verstanden, wie wichtig Digitalisierung und Mobilitätsdienstleistungen sind - und geht auch kühn voran mit der 13. Konzernmarke Moia, die etwa Shuttle-Dienste anbieten soll. Gleichzeitig müssen die Verbrennungsmotoren weiterentwickelt werden, was Milliarden verschlingt. Außerdem muss VW Milliardenkosten für die "Dieselgate"-Folgen schultern, Ermittlungen an vielen Fronten hinnehmen und verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen.

Und all das, während die Krise eine ganze Branche erfasst: "Im Prinzip hat sich die Abgasaffäre zu einer generellen Diesel-Affäre weiterentwickelt", urteilt Bratzel. Sogar Fahrverbote in mehreren Städten sind im Gespräch - der schmutzigen Dieselfahrzeuge wegen, die auf der Straße weitaus mehr Stickoxid ausstoßen als bei Tests auf dem Prüfstand. Und das betrifft nicht mehr nur Volkswagen. Um dem Dilemma zu entkommen, lässt sich VW auf eine wahre Rabattschlacht ein und bietet Besitzern alter Diesel Preisnachlässe von bis zu 10.000 Euro - wenn sie einen Euro-6-Neuwagen von VW oder Audi kaufen.


"Es ist ein offenes Rennen"

Zwar hat sich vermutlich niemand vorstellen können, welches Ausmaß die Krise annehmen würde. Aber zwei Jahre nach Bekanntwerden des Skandals ist auch klar: Der Wolfsburger Autoriese muss und will sich neu erfinden, ist auch schon mittendrin in dem Prozess, der allerdings schmerzlich zu werden verspricht. "Für die baulich einfacheren Elektroantriebe werden weniger Beschäftigte gebraucht, das kann man drehen und wenden, wie man will", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann erst kürzlich.

Dabei hatte die Belegschaft bereits eine echte Kröte schlucken müssen: Der "Zukunftspakt", dem Betriebsratschef Bernd Osterloh nach langem Ringen mit VW-Markenchef Herbert Diess zustimmte, ist bei allen notwendigen Ausgaben für Innovationen vor allem eines: ein Sparprogramm, das unter anderem den Wegfall von weltweit bis zu 30.000 Jobs vorsieht - allerdings ohne betriebsbedingte Kündigungen. Dafür sollen Tausende Arbeitsplätze in Zukunftsfeldern entstehen.

Tatsächlich wird der Umstieg auf Elektroautos einer Studie zufolge in den kommenden Jahren Zehntausende Arbeitsplätze in der Branche kosten - die gleichzeitig fortschreitende Digitalisierung der Fahrzeuge könnte den Verlust aber in großen Teilen auffangen. Dudenhöffer geht davon aus, dass Volkswagen seine Marktposition stabilisieren wird - und sieht den Autoriesen auch beim Elektroauto alles andere als abgehängt: "Es ist ein offenes Rennen." Daher geht er davon aus, dass es keine großen Entlassungswellen geben wird.


"Das war ein Riesen-Wachmacher"

Dennoch wird VW die Geister der Vergangenheit vermutlich so schnell nicht los, nicht nur, weil neben Investoren und Schadenersatzklagen auch strafrechtlich ermittelt wird. Es geht um möglichen Betrug und Marktmanipulation - ermittelt wird auch gegen Ex-Chef Winterkorn sowie gegen den früheren Finanz- und heutigen Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch. Sondern auch, weil VW sich vor allem in Deutschland offensichtlich den Unwillen seiner Kunden zugezogen hat. Die Marktanteile sinken nach Dudenhöffers Angaben - während die VW-Kernmarke mit Golf, Passat und Co. Anfang 2015 auf einen Marktanteil von 24,5 Prozent kam, waren es im vergangenen August noch 17,2 Prozent.

Sind das günstige Bedingungen für einen glaubwürdigen Neuanfang? "Vertrauen gewinnen Sie nicht über Nacht", gab Dudenhöffer zu bedenken. "Stück für Stück kommt man dahin, die Krise hinter sich zu lassen." Bratzel betont, der Schlag der Diesel- und Abgaskrise sitze tief. Aber: Die Krise sei ein Katalysator für die Entwicklung der Elektromobilität, ohne sie hätte man möglicherweise nicht so schnell die nötige Kraft aufgebracht, meinte er: "Das war ein Riesen-Wachmacher."

Der dürfte nötig sein angesichts des enormen Wandels, der die ganze Branche beschäftigt. Bratzel fragt beispielhaft, wie viele Hersteller von Dampfloks den Übergang zu Diesel- und E-Loks überstanden hätten. Ergebnis: keiner. In einer solch vernichtenden Lage sieht er Volkswagen keineswegs, dennoch werde das Wolfsburger Weltreich in den nächsten 20 Jahren kaum wiederzuerkennen sein.


Ende von Hochmut und Kommandoton

VW-Konzernchef Matthias Müller hat einen Kulturwandel bei Volkswagen ausgerufen, dessen Anfang zwar holprig verlief, der aus Expertensicht aber notwendig ist, um den Spagat zwischen alter und neuer Autowelt zu bewältigen. Anfangs fiel es schwer, an das Ende von Hochmut und Kommandoton in Wolfsburg zu glauben, als Müller in einem US-Radiointerview die Abgasaffäre als "technisches Problem" abzutun schien. Gerade erst allerdings betonte der VW-Lenker vor rund 300 VW-Mitarbeitern, Volkswagen wolle aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und nicht länger entlang rechtlicher Grauzonen balancieren. Auch er bestätigte, der Abgas-Skandal habe die überfällige Öffnung des Autobauers für Digitalisierung sogar beschleunigt.

Wie erlebte Müller zwei Jahre Dieselaffäre? Die zurückliegenden beiden Jahre seien die intensivsten und schwierigsten seines Berufslebens gewesen, sagte er den VW-Beschäftigten: "Ich kann mir gut vorstellen, wie belastend es für Sie sein muss, wenn plötzlich alles in Frage gestellt und vieles verzerrt wird."

Die Ironie der Geschichte: Erst nach Bekanntwerden des Abgasbetrugs und dem unrühmlichen Abgang Winterkorns erreichte Volkswagen sein Ziel - und wurde zeitweise der größte Autobauer der Welt. (Thomas Strünkelnberg, dpa)

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