Das erste US-Urteil gegen einen VW-Mitarbeiter im Abgas-Skandal soll am 25. August verkündet werden. Es handelt sich um einen langjährigen VW-Ingenieur, der als Kronzeuge mit der US-Justiz kooperiert. Die Staatsanwaltschaft fordert offenbar drei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 20.000 Dollar, berichtet das "Handelsblatt". Seine Verteidiger fordern demnach eine Bewährungsstrafe, von der er ein Jahr im Hausarrest verbringen könnte.
Der VW-Ingenieur "sieht sein Fehlverhalten nun ein. Aber es ist notwendig, dass das Urteil des Gerichts streng genug ist, um ihn für seine Rolle in dem atemberaubenden Betrugsfall zu bestrafen und ihn für seine Vergehen zur Rechenschaft zu ziehen", argumentiert die Staatsanwaltschaft dem "Handelsblatt" zufolge.
Höchststrafe fünf Jahre Haft
Der VW-Ingenieur war im Juni 2016 festgenommen worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur Mitte Juli berichtete, habe er vor dem Bezirksgericht in Detroit zugegeben, am Konzernsitz in Wolfsburg und später in den USA Teil einer fast zehn Jahre andauernden Verschwörung gewesen zu sein. Ziel sei die Entwicklung spezieller Software zur Manipulation von Emissionstests gewesen, mit der in den USA Behörden und Kunden getäuscht worden seien. Als Höchststrafe hätten dem Ingenieur fünf Jahre Haft und 250.000 US-Dollar Geldstrafe gedroht. Da er als Kronzeuge mit den Behörden kooperiert, wird seine Strafe nun offenbar wesentlich geringer ausfallen. (os)
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