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Freitag, 28. Juli 2017, 00.03 Uhr

Audi-Vorstand in der Krise:
Stimmung unter Audianern auf dem Tiefpunkt

Audi kommt nicht aus den Schlagzeilen. Vier von sieben Vorständen sollen gehen. Im Inneren des Konzerns rumort es schon lange. In den Werkshallen regiert der Frust, das mittlere Management begehrt auf, die Stimmung ist "so schlecht wie noch nie", berichten Manager einstimmig. Ein Blick ins Herz der gebeutelten Premiummarke.

Von Mirabell Schmidt-Lackner
Von Rebecca Eisert
Abgehoben: Der Vorstand hat den Draht zur Belegschaft verloren. (Foto: Audi)
Abgehoben: Der Vorstand hat den Draht zur Belegschaft verloren. (Foto: Audi)

Die Bässe dröhnen durch die Messehalle, so laut, dass die Sitze vibrieren. Tänzer toben über die Bühne, eine aufwendige Lichtshow soll das Publikum aus Journalisten und Händlern in ihren Bann ziehen. Audi fährt beim Audi Summit in Barcelona mächtig auf. Die Marke will den Big Bang, die große Show. 70 Fahrzeuge rollen in kurzem Abstand über die Bühne, Walter Röhrl und Mattias Ekström haben einen Bühnenauftritt. Der eigentliche Star der Show, der neue A8, dreht sich minutenlang an einem Roboterarm mehrere Meter über dem Boden.

Aber all der Pomp auf der Showbühne in Barcelona kann die Probleme des Autoherstellers im 1400 Kilometer entfernten Ingolstadt nicht übertünchen. Bei Audi brodelt es – von der Basis am Band bis zur Spitze des Aufsichtsrats.Das mittlere Management hegt immer größere Zweifel an den Fähigkeiten des Vorstands und klagt über Strategielosigkeit. Selbst das oberste Kontrollgremium ist in der Frage gespalten. Viele stehen nicht mehr hinter Vorstandschef Rupert Stadler.

Unverständnis, Angst, Frust und Wut prägen die Stimmung in den Werkshallen und Bürogebäuden in Ingolstadt und Neckarsulm. Der Markenname Audi ist die lateinische Übersetzung von "Horch". Aber das Zuhören hat die oberste Managementebene in der Dieselkrise offenbar verlernt. Der Kontakt zur Belegschaft ist abgebrochen. "Die Stimmung war noch nie so schlecht", berichten ranghohe Manager.


Öffentliche Kritik am Vorstand

Das wird auch einen Tag nach der großen Show in Barcelona spürbar. Eine Halle im Westen des Ingolstädter Werksgeländes, 14.30 Uhr: Mehr als 8000 Menschen drängen sich. So viele kamen vor der Dieselkrise nicht, wenn der Betriebsrat zur Vollversammlung geladen hatte.

Peter Mosch steht auf dem Podium. Der sonst so ruhige Betriebsratschef kritisiert den Vorstand so scharf wie noch nie – unterstützt von "Jawohl"-Rufen, Applaus und Pfiffen aus dem Saal. Den Vorstandsmitgliedern entgleiten während Moschs Rede immer wieder die Gesichtszüge, beobachten Audianer. Das Band zwischen Belegschaft und Vorstand ist zerrissen, das zwischen Arbeitnehmervertretung und Management offenbar auch. Seine Kritik macht der Betriebsrat öffentlich: Erstmals stimmt er den Wortlaut der Pressemitteilung nicht mit dem Vorstand ab.

Klar, dass Moschs Botschaft in dieser hitzigen Atmosphäre bei der Belegschaft auf fruchtbaren Boden fällt. Nicht laut, aber eindringlich richtet er das Wort an den Vorstand. Er fordert eine bessere Kommunikation und eine "Kultur des Vertrauens". Die Belegschaft als "Schlüssel zum Erfolg", den dürfe man nicht verlieren, warnt er.


Streitthema Elektromobilität

Liegt es an mangelnder Authentizität? Diktieren Kommunikatoren den Vorständen die Antworten? Die Vorstandschats im Wolfsburger Mutterhaus würden dagegen auf positive Resonanz stoßen. Matthias Müller formuliere dort den größten Teil seiner Antworten selbst, heißt es. Müller antwortet auch handschriftlich auf Leserbriefe in der Regionalpresse, wenn er sich zu Unrecht angegriffen fühlt. Bei Audi jedoch komme der Vorstand über die Chats nicht an die eigentlichen Themen heran, berichten Chat-Teilnehmer.

Streitthema Nummer eins: Wo werden künftig Elektrofahrzeuge produziert? Die deutschen Werker fragen sich, warum sie keine Elektroautos bauen dürfen, dafür aber ihre belgischen Kollegen. Audi will e-tron und e-tron Sportback in Brüssel fertigen – wohl, um die bekanntermaßen streikfreudigen belgischen Gewerkschaften gnädig zu stimmen. Das ärgert die deutschen Werker. In Zukunft sollen an allen Stand-orten E-Autos entstehen, kündigte Beschaffungsvorstand Bernd Martens auf der Betriebsversammlung zwar an – konkret wurde er aber nicht. Auch mit Produktionsvorstand Hubert Waltl geht der Betriebsrat hart ins Gericht. "Eine zukunftssichernde Produktionsstrategie ist derzeit nicht erkennbar", kritisiert Mosch die Arbeit des Managers.

Das sieht der Aufsichtsrat offenbar ähnlich - und auch mit den anderen Vorstandsmitgliedern verliert man die Geduld. Schon bald könnte es zu einem radikalen Umbau des Audi-Vorstands kommen. Laut Bericht des Manager Magazins soll Waltl, aber auch Personalvorstand Thomas Sigi noch im Herbst seinen Posten verlieren. Auf der Kippe stehen demnach auch Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter und Finanzvorstand Axekl Strotbek.


Ruhe vor dem Sturm

Aber nicht nur die Arbeitnehmervertreter und Aufsichtsrat rebellieren ungewohnt heftig. Auch aus den eigenen Reihen formiert sich Widerstand. Ende Juni macht ein internes Dossier die Runde und wird von "Bild am Sonntag" öffentlich gemacht. Darin ist von "desaströsen Nicht-Entscheidungen" die Rede, die die Mitarbeiter frustrierten. Dem Papier vorausgegangen sein soll ein Meeting zwischen Vorstand und Managern. Darin soll die oberste Führungsriege auf die Manager des Mittelbaus "eingehauen" haben. So viel Unruhe gab es bei Audi noch nie.

Dabei schien es vor wenigen Wochen noch, als käme der Autobauer nach turbulenten Monaten ein wenig zur Ruhe. Die chinesischen Händler befriedet, die Razzia zur Jahrespressekonferenz fast vergessen, die Diskussionen um Stadlers Person in den Hintergrund gerückt. Genau in dieser Phase besucht Stadler die Redaktion der Automobilwoche zum Interview. Gelassen spricht er von Herausforderungen in der Entwicklung, Rückschlägen durch die Dieselkrise und über seine Vertragsverlängerung. Der Aufsichtsrat habe seine Rolle im Abgasskandal neutral geprüft, sonst hätte man ihm keinen neuen Fünfjahresvertrag gegeben, sagt Stadler selbstsicher.



(Foto: Grafik: Automobilwoche)

Keine Unterstützung aus dem Konzern

Zwei Tage später ist die Ruhe wieder vorbei. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt erhebt neue Vorwürfe, der Abgasskandal 2.0 beginnt. Was folgt, ist ein öffentlicher Streit zwischen Stadler und Dobrindt. Dieser dreht sich aber gar nicht um den Vorwurf des Betrugs, denn Audi räumt Unregelmäßigkeiten ein. Gestritten wird um die Kommunikation. "Dass Herr Dobrindt  allein vorprescht, hat mich persönlich sehr enttäuscht", sagte der Audi-Chef der Automobilwoche.

Unterstützung für seine Position gab es aus dem VW-Konzern allerdings nicht. Man habe dem Verkehrsminister nichts vorzuwerfen, teilte das Unternehmen sogar mit. Besonders brisant: Angeblich hatte Dobrindt VW-Konzernchef Müller vor der Veröffentlichung der Vorwürfe gewarnt. Trifft dies zu und hat Müller die Information nicht an Stadler weitergeben, scheint es um Stadlers Rückhalt im Konzern nicht gut zu stehen.

Schlechte Voraussetzungen, um Audi in die Zukunft zu führen. Der Unmut gegenüber Stadler in der Belegschaft wächst, ist nach der Betriebsversammlung zu hören. Viele wunderten sich schon im Mai darüber, dass in dieser schwierigen Phase der Vertrag des Audi-Chefs verlängert worden ist. Stadler hätte längst zurücktreten müssen, sagen viele Mitarbeiter.

Rückhalt hat Rupert Stadler zumindest noch bei den Familien Piëch und Porsche. Die Frage lautet, wie lange noch? Verliert er ihn, dann droht Stadler und dem abgehobenen Vorstand eine harte Landung.

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