Die Führungsriege der Automobilmanufaktur Bugatti zieht die Konzeption und spätere Fertigung eines kleinfamilientauglichen Kraftfahrzeugs in Betracht. "Ein viertüriger High-Performance-Wagen in der Art der Bugatti-Studie Galibier ist eine Option von mehreren, mit denen wir uns beschäftigen", sagte Wolfgang Dürheimer, Vorstandschef der deutsch-französischen VW-Topmarke, der Automobilwoche.
Der jüngst erstmals ausgelieferte Chiron – zwei Portale, zwei Fauteuils, 16 Brennräume – habe einen Lebenszyklus von acht Jahren; man werde "nach eingehender Bewertung entscheiden, wie der nächste Bugatti aussehen soll" (Dürheimer). Insider erwarten diese zukunftsträchtige Entscheidung des Unternehmens für die Jahre 2019 oder 2020. Die rollende Vision 16C Galibier, eine gediegene Reiselimousine, hatte Bugatti im Rahmen des 100. Jubiläums des High-End-Labels vor acht Jahren am Stammsitz im elsässischen Molsheim enthüllt.
Tempo, Tempo
Anders als bei seinem Vorgänger Veyron wird es vom Chiron so schnell keinen Open-Air-Ableger geben – wenn überhaupt: "Bei Bugatti ist eine Roadster-Version des Chiron derzeit nicht geplant", sagte Dürheimer. Um den Verkauf sämtlicher 500 Exemplare, auf die der Supersportwagen limitiert ist, sorgt sich der Topmanager nicht. Für die Hälfte der Gesamtproduktion liegen bereits verbindliche Orders vor.
Dürheimer: "Ich prognostiziere einen weiteren sprunghaften Anstieg der Bestellungen für das High-End-Coupé, sobald die ersten Kunden über ihre ersten persönlichen dynamischen Erfahrungen mit diesem in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Automobil berichten". Der Chiron leistet für die meisten Verkehrssituationen hinlängliche 1500 PS und hat bei Tempo 200 km/h noch nicht die Hälfte seiner Höchstgeschwindigkeit erreicht.
Die Zusammenarbeit zwischen Porsche, geführt von Oliver Blume, Bugatti und der britischen VW-Luxusmarke Bentley, der Dürheimer ebenfalls vorsteht, beschreibt der 58-jährige Doppel-Lenker als so lukrativ für den Wolfsburger Mutterkonzern des Trios wie rasant für die beteiligten Führungskräfte: "Innerhalb der Sports Luxury Car Group von VW mit Bentley, Bugatti und Porsche haben wir jährliche Synergiepotenziale von hundert Millionen Euro im Auge", so Dürheimer. "Unsere Arbeitsprämisse lautet: ‚Don't practice with the slow ones'".
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