Köln. Autobauer sind oft vorsichtig bei neuen Werkstoffen. Sie werden im Serientrimm zunächst nur in Nischenmodellen oder bei Baureihen mit geringem Volumen eingesetzt. Das gilt auch für eine neue Leichtbautechnologie des Spezialchemie-Konzerns Lanxess.
Ein faserverstärktes Verbundmaterial namens Tepex wird nun zum ersten Mal in der Autobranche als Träger für einen Stoßfänger eingesetzt. Der japanische Autohersteller Honda baut den neuen Träger in seinem Brennstoffzellenfahrzeug Clarity Fuel Cell ein. „Wir sind stolz, dass mit Tepex und Durethan unsere Leichtbautechnologie nun bei Honda zum Einsatz kommt“, sagt Martin Klocke, Leiter für den Bereich technisches Marketing im Geschäftsbereich High Performance Materials bei Lanxess.
Nur ein Arbeitsgang
Der neue Stoßfängerträger soll rund 50 Prozent leichter als ein herkömmlicher Träger aus Metall sein und wird im sogenannten „One-Shot“-Verfahren hergestellt, also in nur einem einzigen Arbeitsgang per Spritzgießtechnik.
Bei der Entwicklung des Bauteils begleitete Lanxess den Prozess bis zur Serienfertigung. Im konkreten Fall arbeiteten die Kölner eng mit dem japanischen Lieferanten zusammen, dem Spritzgieß-Spezialisten Takagi Seiko.
Das Verbundmaterial Tepex hat bei der Verarbeitung eine Zykluszeit von 50 bis 60 Sekunden und wird im Automobilbau bislang schon für Sitzschalen verwendet. Weitere mögliche Einsatzgebiete sind Smartphones und Sportartikel.