Ebersberg. Der Luxemburger Interieurspezialist International Automotive Components (IAC) will mehr nachwachsende Rohstoffe in den Fahrzeuginnenraum bringen. Auch Zulieferer wie Johnson Controls oder Dräxlmaier, die seit den 90er-Jahren Naturfaser bei Mittelkonsolen und Türverkleidungen einsetzen, sehen hier großes Potenzial.
Stolz ist man bei IAC darauf, den Dachhimmel der neuen Mercedes E-Klasse mit einem Verstärkungsrahmen aus Naturfasern für das Schiebedach auszustatten. Bislang werden solche Rahmen üblicherweise in Metall ausgeführt. Die Gewichtsersparnis gegenüber konventionellen Stahlblechrahmen liegt bei 50 Prozent.
Hohe Wertschöpfung
Fritz Schweindl, Leiter der Vorentwicklung im IAC-Technologiezentrum in Ebersberg, ist zuversichtlich, mit diesem Leichtbaukonzept weitere Kunden gewinnen zu können. Ebersberg, einer von sieben europäischen IAC-Entwicklungsstandorten, ist zuständig für Vor- und Produktentwicklung mit deutschen Autoherstellern.
Beim Zulieferer, der unter anderem Cockpits, Overhead-Systeme und Akustikkomponenten produziert, wird viel Wert auf eine hohe Wertschöpfung gelegt. In Ebersberg spielen neben der Entwicklung von Werkstoffen und Komponenten daher auch die Prozesstechnik und der Anlagenbau eine wichtige Rolle. „Teilweise sind einfach keine geeigneten Anlagen am Markt“, bedauert Robert Brier, Chef der Produktentwicklung Zentraleuropa. Zudem könne man mit eigenen Anlagen für eine höhere Produktqualität und effizientere Abläufe sorgen.
Teurer Werkstoff
Einen Nachteil haben Naturfasern gegenüber konventionellen Werkstoffen jedoch: Sie sind teurer. Doch mit der steigenden Nachfrage werde dieses Problem zunehmend kleiner, hofft man bei IAC.