Erste Etappe für Europas Batteriezellenfertigung: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek haben gemeinsam eine Pilotfertigung auf den Weg gebracht.
Der Präsident und die CDU-Politikerin trafen am Donnerstag im südwestfranzösischen Nersac bei Angoulęme in einer Fabrik des Herstellers Saft zusammen, der zum Energiekonzern Total gehört. Macron bezeichnete das Vorhaben einer europäischen Fertigung als "Airbus der Batterien".
Die Pilotanlage soll einer Total-Sprecherin zufolge ab Mitte 2021 anlaufen und spätestens 2023 ihre volle Kapazität erreichen.Geplant seien Investitionen von rund 200 Millionen Euro. Ein erster Unternehmensverbund umfasst Saft, den Peugeot-Hersteller PSA und dessen deutsche Tochtergesellschaft Opel.
"Die Pilotfertigung, die wir jetzt hier haben, ist im Grunde der Vorläufer für die Serienzellfertigung", sagte Karliczek. Die Serienproduktion sei dann im nordfranzösischen Douvrin und in Kaiserslautern bei Opel geplant. Dort solle 2024 begonnen werden.
Opel-Chef Michael Lohscheller erklärte in Rüsselsheim: "In Kaiserslautern bauen wir Deutschlands größtes Werk für Batteriezellen. Wir investieren gemeinsam mit unserem Partner Saft einen Milliardenbetrag und schaffen 2000 Arbeitsplätze."
Das milliardenschwere Projekt einer europäischen Batteriezellenfertigung nimmt damit konkrete Formen an.
In Nersac soll es nach Angaben des französischen Wirtschafts- und Finanzministers Bruno Le Maire auf längere Sicht rund 200 Arbeitsplätze geben.
Ein erster Unternehmensverbund für den Aufbau einer europäischen Fertigung umfasst den Peugeot-Hersteller PSA, dessen deutsche Tochtergesellschaft Opel und die Total-Tochter Saft.
EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic hatte 2017 eine Batterie-Allianz auf den Weg gebracht. Ziel ist es, rechtzeitig zu dem erwarteten Boom von Elektroautos in Europa Batteriefabriken aufzubauen. Deutschland und Frankreich, die bedeutende Automobilstandorte haben, engagieren sich dabei besonders.
Karliczek erklärte, die Batterietechnologie werde an Bedeutung gewinnen. "Deshalb ist es wichtig, dass Deutschland und Frankreich als starke Wirtschaftsnationen innerhalb der Europäischen Union hier eng zusammenarbeiten."
Europa müsse dabei die gesamte Wertschöpfungskette für Batterien abdecken: "Bei dieser Schlüsseltechnologie wollen wir nicht abhängig von anderen Staaten sein."
Auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier setzt sich sehr für Batteriefertigung ein; der CDU-Politiker wird allerdings nicht nach Frankreich kommen, da eine Regierungserklärung zum Jahreswirtschaftsbericht im Bundestag ansteht.