Im nunmehr fünften Anlauf wollen Arbeitgeber und Gewerkschaft Bewegung in die bisher festgefahrenen Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie bringen. Beide Seiten treffen sich am Mittwoch (11.00 Uhr) zu weiteren Gesprächen in Kornwestheim bei Stuttgart. Die vier vorangegangenen Verhandlungsrunden hatten keine Annäherung gebracht. Nach ihrem Zusammentreffen vor zwei Wochen hatten IG Metall und Südwestmetall aber zumindest die Einsetzung einer Expertengruppe beschlossen, die für den Südwesten besonders bedeutsame, aber auch besonders strittige Punkte besprechen sollte.
IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger hält einen Pilotabschluss bis Ostern für möglich - aber nicht unbedingt im Südwesten. Er habe zwar wie jeder baden-württembergische Bezirksleiter immer den Ehrgeiz, den Pilotabschluss zu machen. Nordrhein-Westfalen habe aber einen einfacheren Start gehabt. "Von Arbeitgeberseite wurden vor allem wir in Baden-Württemberg mit solch vehementen Forderungen wie der Streichung von Zuschlägen konfrontiert", sagte er im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung"/"Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch).
Die IG Metall müsse in der Lage sein, viele Pilotbezirke zu haben. "Entscheidend ist, dass am Ende für unsere Mitglieder etwas Gutes herauskommt." Zitzelsberger sieht nach wie vor einen Graben, den man nicht unterschätzen dürfe, nämlich die Frage des Entgelts. Zugleich betonte er: "Es besteht die Chance, dass vor Ostern der Abschluss gelingt - aber das ist keinesfalls eine Zwangsläufigkeit."