Pinke Bohrmaschinen, Autos mit Schminkspiegel, Werbekampagnen in Quietschfarben und mit viel Glitzer - das soll Frauen ansprechen. Dass diese eine wichtige Zielgruppe sind, haben Unternehmen längst erkannt. Welches Haus, welches Auto oder welches Sofa gekauft wird, entscheidet in vielen Fällen die Frau. Frauen werden also schwer umworben, nur leider oft auf die falsche Art.
"Mehr als 90 Prozent der Frauen fühlen sich von der Werbung nicht angesprochen", sagt die Münchner Marketing-Expertin Gabi Lück. "Es ist zu krachend, nicht subtil genug. Frauen wollen keine Abgrenzung", sagt Lück. Und vor allem wollten sie nicht auf ein Objekt der Begierde reduziert werden, wie das in Dessous-Werbungen oft der Fall sei. "Das ist Werbung für Männer", sagt die Geschäftsführerin der Werbe- und Marketingagentur Thinknewgroup, die auf die weibliche Zielgruppe spezialisiert ist.
Produkte, die klischeehaft Frauen-Bedürfnisse bedienen und Werbung, die Frauen in stereotypen Rollen zeigt, sind nach Angaben der Marketing-Professorin Marion Halfmann immer noch weit verbreitet. "Das ist ein Ausdruck von Hilflosigkeit", sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin von der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach.