In der Aufarbeitung der Diesel-Affäre gibt es erneut Vorwürfe gegen VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, früher als eingeräumt über Abgas-Probleme in den USA Bescheid gewusst zu haben.
Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, soll ein Rechtsexperte des Konzerns ausgesagt haben, der damalige Finanzvorstand sei schon knapp drei Monate vor dem öffentlichen Bekanntwerden der Manipulationen am 18. September 2015 informiert worden.
Pötsch habe demnach Hinweise zu Milliarden-Risiken erhalten, lange bevor VW die Finanzwelt ins Bild setzte. Ein Firmensprecher wies diese Darstellung scharf zurück.
"Das sogenannte Dieselthema war im Sommer 2015 mehrfach Gegenstand von Gesprächen auch mit Herrn Pötsch", hieß es aus dem Konzern.
"Keines dieser Gespräche hatte jedoch einen entsprechenden Inhalt und eine Qualität, woraus sich für Herrn Pötsch eine kapitalmarktrechtliche Relevanz hätte ergeben können."
Volkswagen sieht sich bereits seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, das Management habe zu spät über drohende Konsequenzen von "Dieselgate" informiert.