Zetsche steht vor drei weiteren Jahren an der Daimler-Spitze

Stuttgart. Daimler-Boss Dieter Zetsche dürfte noch drei Jahre weiter machen. Am kommenden Dienstag, 16. Februar, wird der Aufsichtsrat des Konzerns über die Verlängerung seines Vertrags entscheiden. Oberaufseher Manfred Bischoff hatte diese schon bei der Hauptversammlung im vergangenen April angekündigt.

Damals sagte er, es sei "die absolute Absicht des Aufsichtsrats", Zetsches Vertrag bis 2019 zu verlängern. Und dieser ließ einige Wochen später durchblicken, dass er ein entsprechendes Angebot auch annehmen würde. Die guten Zahlen des Jahres 2015 dürften den Aufsichtsrat wohl kaum dazu bewegen, seine Meinung über Zetsche noch einmal zu überdenken.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt wird wohl auch ein Wechsel im Vorstand sein. Das "Handelsblatt" schrieb zuletzt, der bisherige Vertriebsvorstand Ola Källenius solle die Leitung der Entwicklung übernehmen. Die Rolle bekleidet derzeit noch der 61 Jahre alte Thomas Weber, der zum Jahresende aus Altersgründen ausscheiden wird.

Ein Daimler-Sprecher wollte den Bericht auf Nachfrage der Nachrichtenagentur DPA zwar nicht kommentieren. Aber Weber wird in diesem Jahr 62, das gilt bei Daimler "als Orientierung" für den Abschied aus dem Vorstand. Für Dieter Zetsche wird diese Faustregel offenbar außer Kraft gesetzt: Er wird am 5. Mai 63 Jahre alt.

Källenius, mit 46 Jahren noch ein Jungspund, senkt den Altersdurchschnitt im Vorstand jedenfalls deutlich. Er gilt als ein möglicher Kandidat für die Nachfolge von Dieter Zetsche. Der Schwede ist deutlich jünger als seine Vorstandskollegen Wolfgang Bernhard (55), Hubertus Troska (55) und Bodo Uebber (56), die ebenfalls schon als potenzielle Nachfolger für Zetsche gehandelt wurden.

Källenius verantwortete vor seinem Vertriebsposten für Daimlers Autogeschäft die Tuning-Sparte AMG. Ein Karriereschritt, den er mit Bernhard und Troska gemein hat. Källenius Nachfolge ist laut "Handelsblatt" noch offen. (dpa/mer)