Die Welthandelsorganisation (WTO) warnt die Regierungen angesichts von Strafzöllen und anderen Handelshemmnissen vor einem "historischen Fehler". Das auf bestimmten Regeln basierende Handelssystem zu schwächen, "wäre ein historischer Fehler - mit Auswirkungen für Jobs, Wachstum und Stabilität rund um die Welt", sagte WTO-Chef Roberto Azevedobei der Vorlage des Welthandels-Ausblicks.
Nach Einschätzung der WTO wird der Welthandel 2019 angesichts zahlreicher Unwägbarkeiten weniger zulegen als zuletzt. Die Organisation rechnet mit einem Wachstum des globalen Handelsvolumens um 2,6 Prozent, nach einem Plus von drei Prozent im vergangenen Jahr. Zuletzt war die WTO von einem Wachstum des Welthandels von 3,7 Prozent für dieses Jahr ausgegangen. Für 2020 sei mit einem Plus von drei Prozent zu rechnen.
"Der Welthandel wird 2019 und 2020 weiter starken Gegenwind spüren, nachdem er bereits 2018 aufgrund steigender handelspolitischer Spannungen und erhöhter wirtschaftlicher Ungewissheiten weniger stark als erwartet gewachsen ist", heißt es im WTO-Bericht. Eine Fortsetzung der Handelsstreitigkeiten bedeute einerseits das größte Risiko, eine Entspannung auf diesem Gebiet könne aber auch für eine positive Entwicklung sorgen.