Volkswagen-Chef Herbert Diess hat die Neu-Besetzung mehrerer Spitzenposten bei dem Autobauer verteidigt und verknüpft die Führungswechsel mit klaren Vorgaben für die betroffenen Konzernmarken. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Samstag), nannte Diess Skoda "nicht aggressiv" genug am Volumenmarkt im Wettbewerb mit den Koreanern oder Franzosen. "Da vergeben wir uns eine Chance. Es nutzt uns nichts, wenn sich Skoda zu einer dritten Premiummarke im Konzern entwickeln würde", sagte er dem Blatt. Skoda müsse im Segment der preiswerten Autos stärker werden. Bei MAN wiederum gebe es ein strukturelles Problem. MAN hänge in der Rentabilität weit hinter Scania zurück. Nötig sei ein Umbau mit deutlichen Einschnitten wie dem Abbau von Arbeitsplätzen.
Diess selbst musste im Juni die Führung der Kernmarke VW und damit Macht abgeben. Mit Blick auf den Umbau in dem Wolfsburger Konzern sagte er: "Mein Anspruch wird nicht nachlassen. Wolfsburg muss sich schneller und stärker reformieren." Der Volkswagen-Chef widersprach Spekulationen, Veränderungen im Spitzenmanagement hingen mit dem Machtkampf mit den Gewerkschaften in den vergangenen Wochen zusammen: "Auch wenn die zeitliche Abfolge den Anschein erwecken mag, sind die Personalentscheidungen an der Spitze des Konzerns natürlich von langer Hand geplant gewesen."