Der verkehrspolitische Sprecher der FDP im Europäischen Parlament, Jan-Christoph Oetjen, bezeichnete die Einigung als großen Erfolg. "Das unsinnige Pauschalverbot für den Verbrenner ist somit vom Tisch." Mit diesem technologieoffenen Ansatz stünden nun neben der Elektromobilität noch weitere klimaneutrale Optionen zur Verfügung. "Wir halten damit eine Spitzentechnologie und wichtige Arbeitsplätze auf dem Kontinent."
Kritiker monieren, dass zur Herstellung von E-Fuels verhältnismäßig viel Energie gebraucht werde und die Kraftstoffe knapp seien. Sie würden in der Luft- und Schifffahrt dringender gebraucht.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke sagte, es sei gut, "dass diese Hängepartie ein Ende hat". Alles andere hätte sowohl das Vertrauen in die europäischen Verfahren wie auch in die europapolitische Verlässlichkeit Deutschlands schwer beschädigt."
Die Automobilindustrie hat auf das Urteil gespannt gewartet. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie: "Wir brauchen alle klimafreundlichen Technologien, um die EU-Klimaziele zu erreichen. Es ist daher im Sinne des Klimas, dass Berlin und Brüssel nun offensichtlich eine Einigung - mit entsprechendem Zeitplan – gefunden haben, die für Technologieoffenheit steht und auch den möglichen Beitrag von E-Fuels für klimaneutralen Verkehr positiv berücksichtigt."
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) begrüßte die Einigung. "Nun müssen alle notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Industrie in den Aufbau von Großanlagen für E-Fuels investiert. Ganz nebenbei könnte die Wirtschaftskraft in Ländern außerhalb Europas gestärkt werden, die über regenerative Energien im Überfluss verfügen. Denn E-Fuels sind verflüssigter Grünstrom, der sich transportieren und lagern lässt", sagte ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel.
Auch Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel Alliance, begrüßt den Kompromiss: "Das hilft vor allem dem Klimaschutz und darüber freuen wir uns. Dass Italien, Polen und weitere Mitgliedstaaten die Bundesregierung in Brüssel unterstützt haben zeigt, dass einseitige Technologieverbote nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Teilen kritisch gesehen werden."
Zugleich warnte Diemer vor vorschnellen Erfolgsmeldungen: "Das ist ein Anfang, der zum gewünschten Ergebnis führen kann. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit, nämlich genau darauf zu achten, was die EU-Kommission substanziell vorlegt und was dann tatsächlich im Gesetz stehen wird."