Das Bundeswirtschaftsministerium zeigt sich nach der Annullierung eines deutsch-bolivianischen Joint Ventures zur Lithiumgewinnung irritiert. Das Gemeinschaftsprojekt zwischen der Firma ACI Systems aus Baden-Württemberg und dem bolivianischen Staatsunternehmen YLB war erst vor gut einem Jahr ins Leben gerufen worden, ehe die bolivianische Regierung es nach Angaben von Politikern vor Ort jüngst schon wieder für beendet erklärte. Lithium wird unter anderem zur Produktion von Batterien für Elektroautos benötigt, ist also vor allem für die Automobilindustrie von wachsender Bedeutung. Man habe die Nachricht der Annullierung "mit Überraschung und Bedauern zur Kenntnis" genommen, teilte das Haus von Minister Peter Altmaier (CDU) auf Anfrage mit.
Weiter hieß es von Regierungsseite: "Nachvollziehbare Gründe für diese Entscheidung sind der Bundesregierung bisher nicht bekannt." Man stehe mit der deutschen Botschaft in Bolivien und mit der Firma ACI Systems aus Zimmern ob Rottweil in Kontakt, um das weitere Vorgehen zu erörtern. Firmenchef Wolfgang Schmutz sagte dem "Spiegel", es liege ihm noch keine offizielle bolivianische Stellungnahme zur Annullierung des Projekts vor.