PSA-Chef Carlos Tavares will mit der Übernahme von Opel einen "europäischen Champion" erschaffen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Beide Unternehmen haben Probleme. PSA ist zwar gerade wieder auf dem Wege der Besserung und Opel-Chef Neumann wird nicht müde zu betonen, dass man ohne den Brexit die schwarze Null erreicht hätte - dennoch sind gerade in den Opel-Werken ist die Sorgen groß, dass nach einer Trennung von der bisherigen Konzern-Mutter General Motors (GM) Tausende Jobs auf der Strecke bleiben könnten. Experten sind sich einig, dass noch harte Sanierungsschritte nötig sind. Allein die Tatsache, dass man nach Verkaufszahlen der zweitgrößte Autobauer Europas sein wird, ist jedenfalls noch kein Garant für unternehmerischen Erfolg.
Die Chance auf zusätzliche Märkte oder erhebliche Mehrverkäufe bestehe mit der Übernahme nicht, sagt Branchenspezialist Ferdinand Dudenhöffer. PSA und Opel seien mit ähnlichen Modellpaletten beide zu stark auf Europa konzentriert und hätten in den vergangenen Jahren beständig Marktanteile verloren. Tavares habe PSA in den vergangenen Jahren allein mit drastischen Sparmaßnahmen auf Gewinnkurs gebracht - ein Konzept, das er nun bei Opel wiederholen könnte.