Die Zukunft der Mobilität liegt in der Luft - zumindest in Dubai. Als Antwort auf die Verkehrsprobleme vieler Großstädte startet dort demnächst ein fünfjähriger Testbetrieb mit Flugtaxis. Das Fluggerät kommt aus Deutschland - ein großer Erfolg für das junge Start-up-Unternehmen Volocopter aus Bruchsal bei Karlsruhe. Denn ursprünglich hatte Dubai die in China entwickelte einsitzige Drohne des Anbieters Ehang im Visier.
Senkrecht abheben und landen wie ein Hubschrauber lautet das Motto: Es ist der neue, alte Traum vom fliegenden Auto, der durch neue Technologien befeuert wird. Das in Dubai eingesetzte Modell verfügt über 18 kleine, kreisförmig angeordnete Rotoren und ist für zwei Passagiere gedacht. Anders als zunächst geplant wird es einen Piloten an Bord haben. "Der offizielle Betrieb hängt von der Bereitschaft der Unternehmen und der Verfügbarkeit des nötigen gesetzlichen Regelwerks für den Betrieb autonom fliegender Luftfahrtgeräte ab", betonte Dubais zuständiger Behördenchef Mattar al-Tayer in einer Erklärung.
Denn obwohl global ein Wettlauf um entsprechende Transport-Konzepte eingesetzt hat, gibt es bisher nirgendwo auf der Welt Erfahrungen beim flächendeckenden Betrieb von Flugtaxis im bodennahen Luftraum. Hohen Erwartungen stehen auch hohe Hürden entgegen - nicht nur technische, sondern auch bürokratische. Zudem gilt es noch eine Menge psychologischer Hürden zu knacken - selbst bei Piloten. "In so ein autonom fliegendes Taxi würde ich nie einsteigen", sagt Flugkapitän Markus Wahl von der Pilotenvereinigung Cockpit. Ihm graut bei der Vorstellung eines Funkabrisses, der den Passagier einem dann steuerlosen Fluggerät hilflos ausliefern könnte.