"Wir werden miteinander reden"

Nachdem der Betriebsrat mit der Kündigung des Zukunftspakts bei Volkswagen gedroht hat, versucht sich Konzern-Personalvorstand Karlheinz Blessing als Schlichter: "Wir werden miteinander reden und Missverständnisse klären, dann wird das auch", sagte er. "Wir sollten jetzt keine Auslegungsdiskussion führen. Im Zukunftspakt haben sich ja beide Seiten schon auf die Richtung festgelegt", sagte der Manager. Die Arbeitnehmerseite hatte dem Vorstand der Marke VW Pkw vorgeworfen, Vereinbarungen des mühsam ausgehandelten Sparpakets nicht einzuhalten.

Am Mittwoch hatte der Betriebsrat damit gedroht, den "Zukunftspakt platzen zu lassen. Vor allem stößt sich der Betriebsrat daran, dass das Unternehmen angeblich den Personalaufbau, der für bestimmte Bereiche vereinbart war, gestoppt hat.

Das Sparpaket soll der Kernmarke des Konzerns wieder zu mehr Rendite verhelfen. Bis 2020 sollen die jährlichen Kosten um 3,7 Milliarden Euro sinken. Unter anderem wurde der Abbau von weltweit bis zu 30.000 Arbeitsplätzen vereinbart. Das soll ohne betriebsbedingte Kündigungen über die Bühne gehen, vor allem mit Instrumenten wie Altersteilzeit. Zugleich will VW bis zu 9000 Stellen in anderen Bereichen, vor allem der IT, neu schaffen.

Besonders sauer stößt dem Betriebsrat auf, dass im ersten Halbjahr 2017 keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden. "Es ging bei dem Schreiben an die Personalleiter um ein Finetuning in den ersten beiden Quartalen. Vermutlich ist das missverstanden worden", sagte Blessing. "Ich bin zuversichtlich und sehe die Differenzen als nicht so groß an. Wir werden den Zukunftspakt erfolgreich umsetzen." Ein Treffen zwischen Betriebsrat, Blessing und Markenchef Herbert Diess am Montagabend soll nun zur Entspannung der Situation beitragen.

Der Personalvorstand forderte beide Seiten zur Zusammenarbeit auf: "Die Umsetzung wird für alle Beteiligten anstrengend. Deshalb haben wir auch von vornherein gesagt: Nach der Unterzeichnung fängt die Arbeit erst an."

Betriebsrat und Management hatten monatelang über die Einzelheiten des Pakts gestritten. Besonders am Anfang hatte es dabei Streit zwischen Diess und Betriebsratschef Bernd Osterloh gegeben. Dabei ging es nicht nur um inhaltliche Fragen, sondern auch um die Art der Kommunikation und die Form der Zusammenarbeit. (dpa/swi)

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