Der Kabelspezialist Leoni hat in den ersten drei Monaten des Jahres dank eines kräftigen Wachstums rund ein Fünftel mehr Gewinn gemacht. Unter dem Strich verdiente der Auto- und Industriezulieferer 43,6 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen in Nürnberg mitteilte.
Eckdaten zum ersten Quartal hatten die Franken bereits vorgelegt. Der Umsatz war überraschend kräftig um neun Prozent auf 1,33 Milliarden Euro gestiegen. Aus eigener Kraft - also ohne Zu- und Verkäufe sowie ohne Wechselkurs- und Kupferpreisänderungen - hätte das Plus sogar bei 13,5 Prozent gelegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs um 13 Prozent auf 63 Millionen Euro.
An der Jahresprognose für dieses Jahr hielt das Management um Interimschef Karl Gadesmann trotz des hohen Wachstums zum Jahresbeginn weiter fest. Gadesmann: „Leoni ist sehr gut ins Jahr 2018 gestartet. Besonders erfreulich sind unser starkes organisches Wachstum und die verbesserte Profitabilität. Wir sind auf gutem Weg, das Jahresziel zu erreichen.“
Leoni rechnet mit einem knappen Umsatzanstieg von zuvor 4,9 auf mindestens fünf Milliarden Euro. Das Konzern-EBIT soll zwischen 215 und 235 Millionen Euro liegen.
In den kommenden beiden Jahren soll das Wachstum dann wieder stärker ausfallen. Leoni rechnet unter anderem mit viel Geschäft aus einer zunehmenden Vernetzung im Auto durch Elektromobilität und autonomes Fahren. Das erhöht laut den Franken den Bedarf für die Übertragung von Energie und Daten im Fahrzeug. Leoni hat sich neben Kabeln für die Autobranche und die Industrie vor allem auch auf Bordnetzsystems in Fahrzeugen verlegt.
Im Geschäftsbereich Wiring Systems (Bordnetze, Hochvolt-EDS-Systeme, Batterieleitungen etc.) legte der Umsatz im ersten Quartal um rund 13 Prozent auf 842 Mio. Das Segment-EBIT wuchs deutlich von 26 Millionen Euro im Vorjahr auf aktuell 42 Millionen Euro - "im Wesentlichen aufgrund zusätzlicher Deckungsbeiträge aus höheren Umsätzen mit europäischen Herstellern sowie im Bereich Nutzfahrzeuge", erklärt der Zulieferer.
Der Gesamt-Auftragsbestand der Division betrug per Ende März 2018 22 Milliarden Euro. Davon entfielen 4,5 Milliarden Euro auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Der Bordnetz-Bereich investierte zu Jahresbeginn stark in zukünftiges Wachstum. Der Schwerpunkt lag auf Standorterweiterungen sowie dem Aufbau neuer Werke, insbesondere in Mexiko, Serbien und Marokko.
Der Bereich Wire & Cable Solutions (früher "Draht und Kabel") wuchs im ersten Quartal organisch um 11 Prozent. Das überkompensierte sogar durch den im Mai 2017 abgeschlossenen Verkauf der Business Group Electrical Appliance Assemblies weggebrochenen Umsazt.Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen dieses Geschäftsbereich schrumpfte von 25 Millionen auf 22 Millionen Euro. Der Auftragseingang liegt mit 498 Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau. (dpa/swi/ree)
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