Der Betrugsprozess zur Dieselaffäre bei Volkswagen geht ohne die zentrale Figur Martin Winterkorn weiter. In der Braunschweiger Stadthalle wird das Strafverfahren des Landgerichts an diesem Donnerstag (9.00 Uhr) mit weiteren Aussagen von VW-Führungskräften fortgesetzt. Die vier Manager und leitenden Ingenieure sind unter anderem wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs bei der Manipulation von Millionen Autos angeklagt. (6 KLs 23/19) Eine Beschwerde gegen die Abtrennung des Winterkorn-Komplexes blieb ohne Erfolg.
Nach der Verlesung der Anklageschrift nutzen alle Angeklagten die Möglichkeit, sich ausführlich zu den Vorwürfen einzulassen. Die derzeit laufenden Schilderungen des früheren Chefs der VW-Aggregateentwicklung nehmen dabei allein etwa zwei Verhandlungstage ein. Zuvor hatten zwei angeklagte VW-Ingenieure eine Hauptverantwortung für den Abgasskandal abgestritten. Insgesamt sind für die Hauptverhandlung mehr als 130 Sitzungen bis in den Sommer 2023 geplant.