Ein schneller Besuch bei der Oma oder bei Freunden im anderen Stadtteil? Aus dem Umland mit dem Auto zum Arbeitsplatz in die Stadt fahren? Eine Reise nach Wien mit dem eigenen Fahrzeug? Im Prinzip noch alles möglich, es wird aber seit Dienstag (1. März) deutlich erschwert. Aus Klimaschutzgründen weitet Österreichs Hauptstadt das Anwohnerparken auf das gesamte Stadtgebiet aus. Damit müssen alle anderen Autofahrer von Montag bis Freitag zwischen 9 und 22 Uhr auf kostenpflichtige Kurzparkzonen, Parkhäuser oder Park&Ride-Parkplätze am Stadtrand ausweichen. Außerdem gibt es in wenigen Straßen Ausnahmen von der neuen Regel.
Die Maßnahme der Zwei-Millionen-Metropole trifft auch Touristen oder Besucher von Angehörigen. "Wenn Eltern einer deutschen Studentin unter der Woche mit dem Auto kommen, bleibt ihnen nur das Parkhaus", sagt ein Sprecher des Verkehrsressorts der Stadt. Ziel sei die Halbierung des Autopendler-Verkehrs in die Stadt bis 2030. Nach Schätzungen kommen täglich um die 200.000 Pendler mit dem Wagen.
Die Stadt hat vor mehr als 20 Jahren das sogenannte Parkpickerl eingeführt, das für eine Gebühr von mindestens 120 Euro im Jahr nur Anwohnern das längerfristige oder vielstündige Parken erlaubt. Es wurde im Lauf der Zeit auf immer mehr Stadtteile ausgedehnt. Nun folgen die letzten fünf der insgesamt 23 Wiener Bezirke.