Wieder Feinstaubalarm in Stuttgart

Stuttgart. In Stuttgart ist wegenFeinstaubalarms erstmals nach sechsmonatiger Pause erneut zu einem freiwilligen Verzicht aufs Autofahren aufgerufen worden. Die Bürger sollen seit der Nacht zum Donnerstag auf Busse und Bahnen umsteigen. Für diese Pendler gelten günstigere Ticketpreise. Bereits seit Mittwochabend sollten Stuttgarter auf Kaminöfen, die nicht zum Heizen dienen, verzichten.

Um die Luftqualität zu verbessern, haben auch Porsche und Daimler kürzlich Unterstützung angekündigt. So ermöglicht Porsche seinen Beschäftigten, bei Feinstaubalarm mit dem Firmenausweis kostenlos den öffentlichen Nahverkehr in der Region Stuttgart zu benutzen. Mitarbeiter können dann unkompliziert in Bus, Stadt- oder S-Bahn einsteigen. Daimler führt ab Januar 2017 das so genannte Jobticket ein und fördert dies mit zehn Euro pro Mitarbeiter und Monat. Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) gewährt zusätzlich zehn Prozent Rabatt. Beide Unternehmen beschäftigen rund 100.000 Mitarbeiter in der Region.

Wie lange der neue Feinstaubalarm bestehen bleiben soll, ist von der Wetterlage und dem dadurch bedingten Luftaustausch abhängig. Im Talkessel der Stadt besteht die Gefahr, EU-Grenzwerte zu überschreiten. Bis April war das Warnsystem gegen den gesundheitsschädlichen Stoff bereits fünfmal imEinsatz. Der laut EU-Recht zulässige Feinstaub-Grenzwert von 50 Mikrogramm je Kubikmeter Luft wurde am Stuttgarter Neckartor in diesem Jahr bis Ende September schon an 34 Tagen überschritten. Erlaubt sind 35 Tage.

Über eine Bundesratsinitiative will der grüne Landesverkehrsminister Winfried Hermann zudem die blaue Plakette einführen. Dann wäre die Einfahrt in die Umweltzonen der Städte nach einer Übergangsfrist nur noch für Fahrzeuge mit einer Abgasreinigung der Euro-VI-Norm möglich. Allerdings stößt die blaue Plakette bisher auf den Widerstand des Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt.