Am Ende strömt nicht nur der Regen, auch Tränen fließen: Als Wendelin Wiedeking am 23. Juli 2009 nach 17 Jahren als Porsche-Chef zurücktritt, liefert das Wetter die passende Kulisse im Innenhof des Stammwerks in Stuttgart-Zuffenhausen. Dem damals 56-jährigen Wiedeking bricht die Stimme, Wolfgang Porsche reibt sich Tränen aus dem Augenwinkel, Mitarbeiter haben feuchte Augen. "Da wusste ich, die Zeitenwende war gekommen", erinnert sich Porsches langjähriger Betriebsratschef Uwe Hück.
Wiedekings Plan, den weitaus größeren Autobauer Volkswagen zu übernehmen, war nicht so aufgegangen wie gedacht. Zwar hielt die PorscheSEdie Mehrheit an dem Wolfsburger Konzern. Von einem Riesencoup und einem der "interessantesten Krimis der Wirtschaftsgeschichte" spricht der Branchenexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach noch heute. Aber der Überflieger hatte sich verzockt. Die Finanzkrise hatte ihm seinen Coup versaut und er hatte sich mit den Falschen angelegt. Bis heute beschäftigt der Fall Gerichte.