Es ist spät in der Nacht, bitterkalt und der nächste Bus kommt erst in einer halben Stunde. Und dann steuert der Busfahrer auch noch alle Haltestellen an, selbst wenn dort niemand ein- und aussteigen will.
Wer so eine Situation in der Stadt vermeiden will, nimmt beim nächsten Mal vielleicht das Auto oder ein Taxi. Oder er zückt sein Smartphone, öffnet die App und ruft sich seinen eigenen Bus. Zumindest, wenn er in der Zukunft lebt.
Denn wenn wahr wird, was die PS-Branche etwa im Januar auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas demonstriert hat, dann haben Busse und Taxen, wie wir sie heute kennen, bald ausgedient.
Stattdessen gehört die Stadt künftig vernetzten Robo-Shuttles. Sie sammeln Nachtschwärmer ein und bringen sie überallhin. Ihre Route berechnen sie automatisch so, dass möglichst viele Kunden in möglichst kurzer Zeit ans Ziel gebracht werden, erläutert Thomas Moser.
Er hat bei Mercedes das Projekt Vision Urbanetic mitverantwortet und ein Raumschiff auf Rädern entwickelt, das in Las Vegas schon mal einen kurzen Ausflug in die Wirklichkeit machen durfte. Eine Nacht lang ist der autonome Kleinbus den Prachtboulevard auf- und abgefahren, hat bis zu zwölf Casino-Besucher eingesammelt und sie über den "Strip" chauffiert.