Bei Porsche gab es bereits ab 1940 eine lose Sammlung von historischen Unterlagen des Konstrukteurs Ferdinand Porsche, noch vor der eigentlichen Gründung des heutigen Unternehmens. Seit 1982 arbeitet das Archiv, das die wichtigen technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situationen des Unternehmens festhält. "Unsere Geschichte trägt zum Markenbewusstsein bei. Tradition ist die Innovation aus der Vergangenheit", sagt Archivleiter Frank Jung. So sei auch der Technik-Transfer von der Rennstrecke in die Serie bei Porsche kein Spruch. "Wir können das alles schriftlich belegen."
Derzeit sammeln neun Mitarbeiter Broschüren, Kataloge, Produktionszahlen, Strategiepapiere, Entwurfsskizzen und Entwicklungsunterlagen aus den Fachabteilungen, die diese für die aktuelle Arbeit nicht mehr benötigen. "In der Regel beginnt unser Geschäft erst zehn Jahre, nachdem ein Modell nicht mehr im Markt ist", sagt Jung. "Die Kunst ist es dabei, nicht blind zu horten, sondern zu entscheiden, was historisch relevant ist." Das sei deshalb wichtig, damit künftige Generationen ein unverfälschtes Bild von Unternehmensentscheidungen und Vorgängen nachzeichnen können. Nicht nur in drei Jahren, sondern noch in 300 Jahren.
Bisher kamen 2,5 Kilometer Aktenregale zusammen. Das älteste Dokument stammt von 1887 und ist ein Foto der Familie Porsche. Eine besonders wertvolle Archivalie ist die erste Zeichnung des Porsche-Wappens von 1952. Etwa 6000 Anfragen pro Jahr erreichen das Archiv, viele aus internen Abteilungen und dem Museum, die meisten aber von Journalisten und Autoren. Anfragen zum eigenen Auto, wie etwa zum damaligen Auslieferungszustand werden heute über die Porsche Classic Zentren beantwortet.