Es ist Rushhour rund um Düsseldorf und der Verkehr wird immer dichter. Doch während sich auf den Gesichtern der anderen Autofahrer ein zunehmend genervter Ausdruck breitmacht, schaut der Mann im Mercedes ganz gelassen und entspannt.
Er greift auch während der Fahrt ganz ungeniert zum Smartphone. Das Lenkrad hat er dabei längst losgelassen und den Blick immer wieder von der Fahrbahn abgewandt. Aus gutem Grund: Die noch werbewirksam beklebte Luxuslimousine ist eine der ersten S-Klassen mit dem nun auch für Kunden bestellbaren Drive-Pilot-System. Das markiert den nächsten Schritt auf dem Weg zum autonomen Fahren.
"Erstmals ist es in Deutschland mit diesem System, das bald auch im EQS zum Einsatz kommt, technisch möglich und juristisch erlaubt, die Hände vom Lenkrad und die Augen von der Fahrbahn zu nehmen", sagt Projektleiter Gregor Kugelmann. Er macht aber gleich wieder ein paar Einschränkungen: Weil sich auch der Gesetzgeber nur langsam in die Zukunft tastet, das Verkehrsgeschehen vorhersehbar sein und dem Fahrer im Zweifel genügend Zeit für die Rücknahme der Befehlsgewalt bleiben muss, darf der Autopilot aktuell nur bis Tempo 60 und ausschließlich auf der Autobahn arbeiten.