Das Auto fährt mit Tempo 130 über die Autobahn, während der Fahrer sich zurücklehnt und Zeitung liest: So hatte BMW sein Elektroauto iNext für das Jahr 2021 angekündigt. Jetzt geht es doch ein bisschen langsamer beim automatisierten Fahren - nicht nur bei den Münchnern. Denn es reicht nicht, wenn das Auto in 99 Prozent der Situationen selbstständig sicherer fährt als ein guter Autofahrer. Das letzte Prozent, "das ist ein Problem", sagt Branchenexperte Stefan Bratzel.
"Zum Beispiel ein stehendes Auto in einer Autobahnkurve bei Nebel. Oder eine Waschmaschine auf der Straße", erklärt BMW-Sprecher Bernhard Ederer: "Solche Grenzfälle sind eine Herausforderung. Auch da muss es absolut sicher sein. Aber das ist ein dickes Brett." Auf einem Campus bei München arbeiten 1300 Experten von BMW, Intel, FiatChrysler und Mobileye am neuen Technik-Baukasten für den iNext, mit Radar, Lasersensorik, besseren Kameras und stärkeren Rechnern. Aber beim Fahren "bleibt der Mensch in der Verantwortung", sagt Ederer.