Wolfsburg. Zwei kleine Zulieferer legen sich mit dem Weltkonzern Volkswagen an. Das wirkt wie David gegen Goliath. Aber noch immer ist nicht klar, warum es zu dem Streit kam. Im Umfeld der Zulieferer heißt es, diese würden "Robin Hood" spielen, ihr ungewöhnliches Vorgehen sei das letzte Mittel gegen "Ausbeutung und Machtmissbrauch" der Autobauer.Die andere Erklärung lautet, VW werde das Opfer von verletztem Stolz, Zockermentalität und hemdsärmligen Methoden. Fest steht: Der Weltkonzern ist an seiner Achillesferse erwischt worden.
Fest steht bisher ohne Zweifel nur: Der Versorgungsstopp zweier Zulieferer aus Sachsen lähmt den Autobauer. Erste Kurzarbeit und ein millionenteurer Produktionsausfall sind die Folgen. Betroffen sind ausgerechnet die wichtigsten VW-Modelle: Passat und Golf. Die Firma Car Trim aus Plauen liefert keine Sitzbezüge mehr, was vor allem den Passat im Emder Werk trifft. Car Trims Schwesterfirma ES Automobilguss, kurz ES Guss, aus Schönheide setzt die Belieferung mit Gussteilen aus, die in Automatikgetrieben stecken. Das legt den Bau des Golf im VW-Stammwerk und in Zwickau lahm. Insgesamt können 28.000 Werker nicht so arbeiten, wie sie sollten. Kurzarbeit wird geprüft.