Plötzlich war alles ganz entspannt: Kein Gedränge mehr in U-Bahnen und Bussen, kein Stau auf dem Weg zur Arbeit, keine Touristen, die auf E-Tretrollern die ohnehin schon engen Fahrradwege blockierten. Die Corona-Krise hat die Art der Fortbewegung auf den Kopf gestellt. Viele Menschen arbeiteten plötzlich zu Hause. Raus gingen sie nur noch zum Einkaufen. Straßen, Bürgersteige und Radwege blieben weitgehend leer.
Was besonders Großstadtbewohner trotz aller Belastungen auch als angenehm empfunden haben dürften, stellte Anbieter von Verkehrsdiensten vor erhebliche Probleme. Der Öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) fuhr trotz leerer Fahrzeuge weiter - und damit massive Verluste ein. E-Tretroller, die vorher zu Dutzenden an jeder Ecke standen, verschwanden von den Straßen. Und selbst Carsharing-Dienste und Leihrad-Anbieter verzeichneten zumindest zu Beginn der Krise einen Nachfragerückgang.
"Das sind allerdings nur Momentaufnahmen. Was sich von den Veränderungen langfristig einpendelt, steht auf einem anderen Blatt", sagt Andreas Nienhaus, Verkehrsexperte bei der Beratungsfirma Oliver Wyman.