Opel hat sich gerade noch einen neuen Leitspruch verpasst. Seit wenigen Wochen wirbt der demnächst endgültig an den französischen Peugeot-Mutterkonzern PSA verkaufte Autobauer mit dem Spruch "Die Zukunft gehört allen".
Doch wie viel Zukunft man selbst hat, weiß in Rüsselsheim und den anderen neun Standorten in Europa derzeit niemand so genau. Der bisherige Opel-Chef Karl-Thomas Neumann jedenfalls parkt nicht nach Paris um und wird das Unternehmen nach dem Verkauf verlassen.
Fünf Monate nach Bekanntgabe des 2,2 Milliarden Euro schweren Opel-Verkaufs feilen die Unterhändler der bisherigen Mutter General Motors und des neuen Eigentümers PSA noch an Details des Übergangs. Das so genannte Closing der Verträge könne schon in den nächsten Tagen kommen, heißt es in Rüsselsheim, wo zuletzt der 31. Juli als frühestmöglicher Termin genannt worden war.
Unmittelbar danach beginnt bei dem dauerhaft defizitären Autobauer der Kampf um Produktions- und Entwicklungsaufträge und die rund 38 000 Arbeitsplätze. Das wissen der umtriebige Opel-Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug und die IG Metall nur zu gut, auch wenn sie Schätzungen von mehr als 6000 zu streichenden Jobs als "Horrorszenario" brandmarken.