Als Innovations-Plattform für die vernetzten Produktionsabläufe der Zukunft ("Industrie 4.0") rückt die Hannover Messe in diesem Jahr den Einzug der Künstlichen Intelligenz in die Produktionshallen in den Fokus.
Zu den Schwerpunkten der Schau zählen auch das maschinelle Lernen sowie der Mobilfunkstandard 5G, der etwa fürs autonome Fahren oder die Zusammenarbeit von Robotern als Voraussetzung gilt.
Eine weitere Zukunftstechnologie, die die Messe in diesem Jahr noch stärker in den Mittelpunkt rückt, ist der Leichtbau. Ergänzend zu zahlreichen Anwendungsbeispielen im Ausstellungsbereich treffen sich erstmals Experten aus Politik, Industrie und Wissenschaft zum Leichtbau-Gipfel des Bundeswirtschaftsministeriums.
In Halle 16 richtet die Messe mit den Nokia und Qualcomm ein funktionsfähiges 5G-Netz ein."Acht 8 Showcases werden dort via 5G-Standard vernetzt sein – Industrieroboter beispielsweise, die über 5G gesteuert werden, oder der Nachbau einer Automobilproduktionsanlage", so die Messe.
Nach Ansicht des Deutsche-Messe-Chefs Jochen Köckler könnte der Aufbau industrie-eigener 5G-Netze Unternehmen mehr Flexibilität geben. "Eigene 5G-Netze zu betreiben, ist für Unternehmen oder Messegesellschaften durchaus sinnvoll, weil man dann letztlich dieses Netz selbstständig betreiben kann."
Firmen sind im Zuge der Vernetzung von Maschinen und Geräten in der Produktion auf schnelle Datennetze auch im Mobilfunk angewiesen. Aus der Automobilbranche gibt es dabei Überlegungen, selbst Betreiber dieser Funktechnologie im Produktionsbereich zu werden. Die VW-Tochter Audi hat bereits gemeinsam mit dem Ericsson-Konzern ein eigenes 5G-Testfeld für die Automobilfertigung angekündigt.
"Jetzt ist der große Durchbruch", meinte der Nokia-Manager Thorsten Robrecht, dessen Unternehmen am Aufbau des Testfelds auf der Messe beteiligt ist. Das Thema ziele zur Hälfte auf Konsumenten, zur anderen Hälfte aber auf die Industrie, die der neue Standard nachhaltig voranbringen könne.
Die Vision einer Fabrik der Zukunft werde gerade Realität, meinte der Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, Rolf Najork. Nötig seien Fabriken, die sich täglich Kundenanforderungen neu anpassen. Bosch hat eben ankündigt in drei Jahren mit Industrie-4.0-Anwendungen einen Milliarden-Umsatz erzielen zu wollen.