Dem mächtigen Volkswagen-Betriebsratschef Bernd Osterloh sind Parallelarbeiten besonders im Entwicklungssektor ein Dorn im Auge. "Wir entwickeln zu oft dort doppelt und dreifach, wo es nicht nötig ist", sagte Osterloh, der auch im Volkswagen-Aufsichtsrat sitzt, dem "Handelsblatt" (Mittwoch). Im Blick hat er vor allem die Entwicklungsabteilungen der einzelnen Marken, die parallel an neuen Verbrennermotoren und der Batterietechnologie arbeiten. Manche Ergebnisse seien nicht einmal untereinander kompatibel. "Wir müssen uns viel enger aufeinander abstimmen, damit wir das Geld für Entwicklung gezielter investieren", forderte der 61-Jährige.
Zum Einsparvolumen machte Osterloh keine Angaben. "In dem Konzern mit seinen zwölf Marken müssen wir die Synergien besser heben", sagte er. Dies habe der Aufsichtsrat dem früheren Vorstandschef Matthias Müller nicht zugetraut. Mitte April war Müller von Herbert Diess ersetzt worden, der bislang allein für die Kernmarke VW zuständig war und zuvor für BMW gearbeitet hatte. "Mit seinen drei Jahren bei VW kennt er das Unternehmen, er ist aber freier in seinen Entscheidungen als andere Manager vor ihm", sagte Osterloh über Diess.