Die Bundesländer sind uneins über die Verteilung der Milliarden-Geldbuße, die der Volkswagen-Konzern wegen des Dieselskandals an Niedersachsen gezahlt hat.Während die Finanzminister der Länder Hessen, Schleswig-Holstein und Brandenburg eine bundesweite Verteilung befürworten, lehnt Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) genau dies ab - und erhält Unterstützung aus Bayern und Hamburg. "Wir sollten uns an die geltende Rechtslage halten und nicht nach Begehrlichkeiten handeln", erklärte Hilbers. Der Finanzkraftausgleich betreffe nur Steuern und einzelne Abgaben - nicht jedoch Geldbußen. Auch Stuttgart verweist auf die aktuelle Rechtslage.
Unterstützung kam von Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU): "Zusätzliche Mittel hat natürlich jeder gerne zur Verfügung. Aber die Frage, wem das Geld zusteht, ist vom Grundgesetz und dem Finanzausgleichsgesetz klar geregelt, also eine Rechtsfrage und keine Frage des Anstands.". Auch Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sprach sich dagegen aus, je nach Einzelfall die Zahlungsströme im Land zu verändern.
Die Praktiken des Autoherstellers hätten bundesweit Schaden angerichtet, erklärte hingegen Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU). Damit nicht nurNiedersachsen als einziges Land Nutznießer der VW-Milliarde werde, solle ein Schadensausgleich entwickelt werden, regte der aktuelle Vize-Vorsitzende der Länderministerkonferenz an.