Das Verhältnis zu Europa hat in der Amtszeit des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump enorm gelitten. Unter Nachfolger Joe Biden kann es eigentlich nur besser werden. Auch bei den wirtschaftlichen Beziehungen liegt vieles im Argen. Besonders die von Trump mit seiner "Amerika zuerst"-Politik angezettelten Handelskonflikte führten zu großer Verstimmung. Nach vier Jahren mit Drohgebärden, Gepolter und Chaos ist die Hoffnung auf einen Neuanfang groß. Doch ist Biden tatsächlich der ersehnte Heilsbringer?
"Eine 180-Grad-Wende ist auch mit dem neuen Präsidenten nicht zu erwarten", warnt Experte Hubertus Bardt vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Biden werde sich zwar an internationale Regeln halten, weniger drohen und verlässlicher sein als Trump. Aber an der protektionistischen Handelspolitik werde sich womöglich gar nicht viel ändern. Tatsächlich fällt auf, dass Biden Trumps "Handelskriege" im Wahlkampf zwar als desaströs bezeichnete, aber kein Versprechen abgab, die von seinem Vorgänger verhängten Sonderzölle wieder zurückzunehmen.