Die Tech-Show CES in Las Vegas läutet traditionell das Tech-Jahr ein. Ein Ausblick auf einige zentralen Themen des diesjährigen Großevents in der Wüstenstadt:
AUTOS, AUTOS, AUTOS: Die einst auf Unterhaltungselektronik ausgerichtete CES ist in den vergangenen Jahren immer mehr zu einer Automesse geworden. Mercedes zeigte hier vor einigen Jahren den futuristischen Konzeptwagen F015, Volkswagen die Bulli-Nachfolgevision Budd-e.
Traditionell liegt der Fokus in Las Vegas auf vernetzten Autos und dem autonomen Fahren. In diesem Jahr sind unter anderem Audi mit einer Vision für Unterhaltung im Auto vertreten, Daimler zeigt seine Weiterentwicklung des MBUX, BMW kommt mit einem selbstfahrenden Motorrad und Hyundai mit einem Roboter-Auto, dass nicht nur fährt, sondern auch laufen und klettern kann.
Aber auch Zulieferer wie Bosch, die ein eigenes Konzeptfahrzeug vorstellen, das ausschließlich mit Bosch-Technologie ausgestattet ist. Oder ZF, die sich als Zulieferer für autonome Systeme und selbstfahrende Technik spezialisieren und damit auch für Nicht-Autohersteller wie Apple oder Alphabet interessant werden, die vielleicht irgendwann ein Auto verkaufen wollen und es sich von einem Allround-Zulieferer bauen lassen.
Aptiv zeigt, wie weit die Forschung gemeinsam mit Lyft gewachsen ist: Gemeinsam entwickeln die Firmen Mobilitätslösungen für selbstfahrende Shuttledienste - unter anderem auch in Las Vegas.
Zudem sind auch junge Konkurrenten wie Byton da, die eine Weiterentwicklung ihres Elektro-SUV vorstellen wollen, den sie vor einem Jahr auf der CES 2018 präsentiert haben. Und es geht um smarte Infrastruktur am Straßenrand, die mit Fahrzeugen kommunizieren kann.
SPRACHASSISTENTEN: Schon die vergangene CES stand im Zeichen der Rivalität von Amazon und Google, die mit ihren Sprachassistenten auf immer mehr Geräte verschiedener Hersteller vorpreschen. In diesem Jahr geht der Trend mit Geräten diverser Marken mit Amazons Alexa und dem Google Assistant an Bord weiter.
Amazon will es inzwischen auch Herstellern von Hausgeräten einfach machen, mit dem als Bauteil angebotenen Chipsystem Alexa Connect, seine Sprachassistentin in Waschmaschinen und Öfen zu integrieren.Pünktlich zur CES teilte der Konzern mit, dass inzwischen mehr als 100 Millionen Geräte mit Alexa an Bord verkauft worden seien. Auch im Auto will Amazon seine Alexa verstärkt etablieren – und mischt sich sogar mit einem eigenen Alexa-Stand in die North-Hall, zwischen Autohersteller und Zulieferer.
SMARTPHONES: Für 2019 wurden erste Telefone in Aussicht gestellt, die den künftigen superschnellen 5G-Datenfunk unterstützen sollen. Während noch offen ist, inwieweit die entsprechenden Netze in den nächsten Monaten tatsächlich verfügbar sein werden, könnten es zumindest einen Ausblick auf einige Geräte schon auf der CES geben. Spannend ist auch, ob Samsung mehr zu seinem faltbaren Smartphone preisgibt. Das Gerät, das sich mit einem zweiten biegsamen Bildschirm zur Größe eines kleinen Tablets aufklappen lässt, dürfte in diesem Jahr auf den Markt kommen. Auch andere Hersteller arbeiten an solchen Falt-Smartphones.
FERNSEHER: Schon in den vergangenen Jahren gab es auf der CES diverse Fernseher mit ultra-scharfem Bild dank der 8K-Auflösung mit vielen Bildpunkten zu sehen. Das dürfte auch diesmal so sein - während die Inhalte in entsprechend hoher Qualität nach wie vor ein Problem sind. Die Anbieter arbeiten auch daran, Probleme wie Einbrenn-Effekte bei heutigen Display-Technologien zu lösen - und zum Beispiel von Marktführer Samsung wird erwartet, dass seine im vergangenen Jahr vorgestellte MicroLED-Technologie für große Videoleinwände auch in Verbrauchergeräte kommen könnte. Interessant ist auch, ob die seit Jahren als Prototypen gezeigten zusammenrollbaren Fernsehbildschirme schließlich zur Marktreife gebracht wurden.
WEARABLES: Um die kleinen tragbaren Mini-Computer gab es erst einen großen Hype - außer Fitness-Armbändern und einigen Computer-Uhren wie die Apple Watch, setzte sich aber bisher kaum etwas davon durch. In diesem Jahr könnte aber unter anderem die Firma Vuzix mit ihrer Brille "Blade" für Aufsehen sorgen, die nach dem Prinzip "erweiterter Realität" (augmented reality) zusätzliche Informationen wie zum Beispiel Navigationsanweisungen einblenden soll.
Die CES startet am 6. Januar Ortszeit in Las Vegas. Vor Ort sind und berichten: Automobilwoche-Chefredakteur Burkhard Riering (Twitter: @BurkhardRi) sowie die Reporter Klaus-Dieter Flörecke und Agnes Vogt (Twitter: @agy_nes)