München. Jochen Mück ist schon in der Zukunft unterwegs. Seit März hat sich der 30 Jahre alte Robotik-Ingenieur schon 20.000 Kilometer von einem Computer über die deutschen Autobahnen steuern lassen. Mück und seine Kollegen bei Audi sind mit ihren Testwagen oft zwischen München und Nürnberg unterwegs, lassen sich aber auch nach Wolfsburg oder Genf fahren oder quer durch die USA. Jack haben sie den Autopiloten getauft. "Wenn ich privat auf der Autobahn fahre, vermiss ich ihn schon", sagt Mück.
Heute sitzt Stefanie Angerer auf dem Fahrersitz neben Mück. Per Knopfdruck hat die Ingenieurin, die bei Audi für die Sicherheit von Assistenz-Systemen verantwortlich ist, Jack das Steuer übergeben. Ein grünes Leuchtband quer über das ganze Armaturenbrett signalisiert: Jack fährt. Angerer liest eine E-Mail, während das Auto auf der A9 bei Ingolstadt eine Baustelle passiert. Danach beschleunigt der Wagen und überholt einen Lastwagen. "Wir versuchen, die natürliche Fahrweise abzubilden", sagt Angerer. "Hektische Spurwechsel mögen wir nicht. Es soll ein angenehmes Reisen sein."