Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther träumt von einer Hauptstadt ohne Autos. "Wir möchten, dass die Menschen ihr Auto abschaffen", sagte die Klima-Expertin jüngst. Eine Utopie?
Ein Blick nach Spanien zeigt, dass eine solche ebenso ehrgeizige wie umstrittene Vision nicht unbedingt Wunschvorstellung bleiben muss.
In der Provinzhauptstadt Pontevedra im Nordwesten des Landes kommen die Menschen seit 20 Jahren fast immer ohne Autos aus. 1999 wurde der Autoverkehr dort weitgehend aus der Innenstadt verbannt.
Bewohner sprechen von einem "Paradies". Besucher wie der Journalist Stephen Burgen vom britischen "Guardian" stellen verwundert fest, dass die Menschen in der galicischen Stadt auf den Straßen "nicht schreien" (müssen), dass ungewöhnlich viel miteinander geredet und gelacht wird und dass man "das Zwitschern der Vögel inmitten der Kamelien" und "das Klirren der Löffel in den Kaffeetassen" hört.
"Bei uns ist der Fußgänger König", sagt auch Bürgermeister Miguel Anxo Fernández Lores im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur stolz.