Es klingt nach einer Art Schlaraffenland inSachenMobilität. Man sei sauber und ohne Ausstoß von CO2-Emissionen oder Schadstoffen unterwegs, "bei gewohnt hoher Reichweite und einer Betankungszeit von wenigenMinuten" - so bewirbt der Gashersteller Air Liquide die Wasserstoffautos. An diesemDienstag eröffnen die Franzosen mal wieder eine Tankstelle, an der Brennstoffzellen-Fahrzeuge Wasserstoff (H2) als Sprit bekommen. Doch Umweltexperten sind nicht begeistert, zudem gibt es ein großes Problem: Das Tankstationen-Netz in Deutschland hat große Löcher.
Dennoch:Unstrittig ist, dass die Brennstoffzelle Potenzial hat - und dies in gewissenBereichen bereits abruft, inU-Booten wird sie beispielsweise schon seit Jahrzehnteneingesetzt. Ihre Umweltbilanz ist, wie in der Werbung vonAir Liquide beschrieben, positiv - Wasserstoff wird in der Reaktion mit Sauerstoff zu Wasserdampf und Strom gewandelt. Ob H2-Autos auf lange Sicht aber für denPkw-Massenmarkt taugen, das wird stark bezweifelt.
Im Vergleich zu konventionellen Elektroautos führen die Brennstoffzellen-Pkw eher einenDornröschenschlaf. Gerade einmal 386 Wasserstofffahrzeuge sind in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen. Bei einem Gesamt-Fahrzeugbestand von 64,8Millionenhierzulande ist das ein Anteil von 0,0006 Prozent. BeimÖkokonkurrenten E-Auto sind es immerhin 0,2 Prozent.