Seit Monaten bremst der Chipmangel weltweit das Wirtschaftswachstum. Kaum eine Industrie, in der die Bauteile nicht gebraucht werden. Und immer wieder stehen Bänder still, weil Teile fehlen – auch und vor allem in der Autoindustrie. Firmen kämpfen darum, die begehrten Halbleiter in ausreichenden Mengen kaufen zu können. Wer keine langlaufendenVerträge hat, muss teils hohe Preise zahlen. Auf einen gut bezahlten Mangel reagiert der Markt normalerweise mit einem Ausbau der Produktion. Dass das nicht so einfach ist, lässt sich am Beispiel von Infineons neuester Chipfabrik zeigen.
Der Dax-Konzern aus Neubiberg bei München eröffnete im österreichischen Villach jetzt offiziell sein neuestes Werk. Der Bau ist gut gelaufen, war sogar ein paar Monate schneller als ursprünglich geplant. Dass das Werk mitten im Chipmangel zu produzieren beginnt, ist für Infineon ein Glücksfall. Denn als Anfang 2018 die Entscheidung zu dem Bau fiel, war die aktuelle Entwicklung alles andere als absehbar. Im Mai 2019 begannen die Bauarbeiten, die Produktion startete bereits Anfang August diesesJahres– und in diesenTagen kommen nun die ersten Chips aus der Fertigung.