Es ist das größte Geschäft in der Geschichte der israelischen High-Tech-Branche:Für umgerechnet rund 15,3 Milliarden Dollar übernimmt der amerikanische Chip-Gigant Intel den israelischen Autozulieferer Mobileye. Das Unternehmen mit rund 600 Beschäftigten und seinem Sitz in Jerusalem kommt damit der Vision seines GründersAmnon Shashua einen Schritt näher: Er wünscht sich selbstfahrende Autos auf Autobahnen – und zwar schon 2021.
Die Übernahme ist der bisher größte Deal in der israelischen Tech-Industrie und dafür greift Intel tief in die Tasche: Der Kaufpreis von 63,54 Dollar pro Aktie bedeutet einen Aufschlag von gut einem Drittel auf den Schlusskurs vom Freitag. Zugleich erhoffen sich die Partner mit der Zeit Einsparungen von 175 Millionen Dollar pro Jahr durch das Zusammenlegen von Forschungsaktivitäten. Im frühen US-Börsenhandel schnellte die Mobileye-Aktie um rund 30 Prozent auf zuletzt 61,40 US-Dollar nach oben. Das Intel-Papier verlor hingegen knapp 2 Prozent an Wert.
Der Kaufbetrag werde in Bar aus Intels Geldreserven außerhalb der USA bezahlt, sagte Krzanich in einer Telefonkonferenz. Viele US-Unternehmen - wie zum Beispiel Apple - bringen ihre Auslandsgewinne nicht ins Heimatland, weil dort darauf ein Steuersatz von rund 35 Prozent fällig wird.
Die Übernahme durch Intel ist ein gutes Signal für die gesamte Industrie. Intel tritt bislang nämlich eher als Partner in Erscheinung, nicht als Disruptor wie Google oder Apple. Partner und Kunden hat Mobileye in der Autoindustrie schon viele: 27 Hersteller weltweit setzten allein 2016 auf den technischen Input der Israelis, darunter Audi, BMW, Volvo oder GM. Mehr als 15 Millionen Fahrzeuge weltweit nutzen nach Angaben von Mobileye mittlerweile ihre Technologie.