Im Audi-Prozess hat der angeklagte Motorentwickler Giovanni P. erneut Vorwürfe gegen die Konzernführung und andere Abteilungen erhoben. Das ganze Audi sei involviert gewesen, sagte Giovanni P. vor dem Landgericht München II. Als der Dieselskandal 2015 aufgedeckt worden sei, habe niemand sagen können: "Ich wusste gar nichts."
Laut Anklage hatte P. als Abteilungsleiter in der Motorentwicklung in Neckarsulm mit veranlasst, dass die Software von Diesel-Motoren manipuliert wurde. Er habe von Mitarbeitern "intelligente Lösungen" gefordert, um Abgastests zu bestehen, und 2008 angewiesen, eine Software einzubauen, die Tests erkennt.
Der Ingenieur sagte, er habe mit seinem Team am Ende einer Kette gestanden und Beschlüsse von oben umsetzen müssen. "Ich kann nicht machen, was ich will." Er habe teilweise nicht einmal diskutieren dürfen.