Der "Hühnerkrieg" ist schon lange vorbei, doch seine Folgen spürt die Wirtschaft bis heute. Ein Handelsstreit um Billighühnchen, den sich Amerika in den 1960er Jahren mit Frankreich und Deutschland lieferte, hat noch immer starke Auswirkungen auf den US-Markt für Pick-ups und Transporter. Die "Chicken Tax", bei der Importhürden für Hühner mit Strafzöllen auf bestimmte Autos vergolten wurden, gilt als skurrile Fußnote der Wirtschaftsgeschichte. Doch angesichts des handelspolitischen Säbelrasselns von US-Präsident Donald Trump könnte sie dieser Tage kaum aktueller sein.
Zurück in die 60er: Ab etwa 1960 erobern billige Hühnchen aus den USA die europäischen Märkte. Bis dahin war das Geflügel dort eine teure Delikatesse, nun lässt die Exportflut aus Amerika die Preise fallen. Landwirte auch in Deutschland fürchten um ihre Existenz. Um die heimische Branche zu schützen, reagieren Frankreich und die Bundesrepublik mit hohen Einfuhrzöllen. Doch die Revanche lässt nicht lange auf sich warten - die USA schlagen zurück, indem sie ihrerseits die Handelsbarrieren für landwirtschaftliche Produkte hochziehen.