Opel gehört seit fast 90 Jahren zu General Motors. Die Probleme haben allerdings nicht erst jetzt begonnen, Opel macht schon seit 1999 keinen Profit mehr. Die Überlegung, sich von der defizitären Tochter zu trennen, passt zur Strategie von GM-Chefin Mary Barra. Werte wie Tradition, Prestige oder der Titel des weltgrößten Autobauers zählen für sie weit weniger als Gewinn. Opel hat allein seit 2009 mehr als neun Milliarden Dollar Verlust gemacht und ist damit ein Klotz am Bein des Mutterkonzerns.
Seitdem die 55-Jährige den Spitzenjob beim US-Branchenprimus Anfang 2014 übernommen hat, wird ihr Motto immer klarer: Kasse statt Masse. Die führenden Autokonzerne wie GM, Toyota oder Volkswagen wetteifern bislang als globale Allrounder um die Absatzkrone. Sie sind in jedem größeren Markt präsent und liefern sich einen Kampf um teuer bezahlte symbolische Erfolge wie die Marke von zehn Millionen verkauften Neuwagen pro Jahr. Barra will nicht mehr mitspielen. GM ist bereit, mit dem Opel-Verkauf aus der Champions League auszusteigen.