Frankfurt/Main.Schon in der kommenden Woche wird es in der deutschen Metall- und Elektroindustrie voraussichtlich zu ersten Warnstreiks kommen.Zwar finden am Donnerstag (28.4.) direkt vorEnde der Friedenspflicht noch regionale Verhandlungen für sämtliche Tarifgebiete statt, doch die Parteien haben sich bereits so ineinander verkeilt, dass eine schnelle Lösung unwahrscheinlich ist.
Die Gewerkschaft IG Metall rüstet sich nach Ankündigungen wichtiger Bezirke wie Bayern und NRW bereits für Warnstreiks. Diese könnten am Freitag um Mitternacht in der Nachtschicht beginnen. Anders als in den Vorjahren will die Gewerkschaft auch tariffreie Unternehmen bestreiken und könnte ohne Urabstimmung zu sogenannten "Tagesstreiks" mit 24 Stunden Dauer aufrufen.
Die Arbeitnehmer fordern 5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber bieten 0,9 Prozent "Tabellenerhöhung". Zusätzlich wird eine Einmalzahlung in Höhe von 0,3 Prozent eines Jahresgehalts angeboten, sagtGesamtmetall-Sprecher Daniel Kölle. Mit dem umgehend als "Provokation" abgelehnten Angebot ist der Verteilungsspielraum bereits komplett ausgeschöpft, sagt Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger. Der erwartet nun in der dritten Runde ein Entgegenkommen der IG Metall. "Die Differenz liegt nicht an unserem Angebot, sondern daran, dass die IG Metall ihre Forderung zu 90 Prozent mit heißer Luft künstlich aufgeblasen hat", sagt Dulger.